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Knaben, den Corrigenden, deren etwa 20 bis 30 sich mit dieser Arbeit beschäftigen, besorgt.
Exp. Grünfeld: Bezüglich des Fachvereines möchte ich mir einige Aufklärungen zu geben erlauben. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma . . können unserem Wiener Fachverein für Niederösterreich beitreten und sind demselben auch größtenteils beigetreten. Wir wollten draußen auch eine Zahlstelle errichten. Vor Kurzem war dort ein Strike, der nicht gut ausgefallen ist. Es war uns aber unmöglich, eine Versammlung abzuhalten ; es hat sich ein Comite, meist von . . .'schen Leuten, gebildet, welches jede Versammlung unmöglich machte. 200 bis 300 Leute kommen hin, machen einen Lärm und verhindern, daß ein Gegner zum Wort kommt, man muß froh sein, wieder lebend zum Bahnhof zu kommen. Mir selbst ist es so gegangen. So haben wir die Zahlstelle nicht gründen können. Die dortigen Arbeiter haben einen Gewerkschaftsverein gegründet, dem alle Branchen beitreten können, dort sind auch die Arbeiter aus dieser Buchbinderei, soweit sie sich getrauen; aber meist trauen sie sich nicht.
Was die Strashausarbeit betrifft, so möchte ich bemerken, daß sie den Leuten bei . ., wenn ein Strike ist, die größte Concurrenz macht; natürlich besteht diese Concurrenz auch, wenn kein Strike ist; die leichteren Sachen werden draußen gemacht, und die Arbeiter sind gezwungen, zu arbeiten.
Vorsitzender: Das scheint nur mindere Waare zu sein? — Exp. Grünfeld: Ja.
Exp. Nr. 10: Ich bin in einem großen Wiener Betriebe beschäftigt, in welchem über 100 Leute thätig sind, circa 00 Arbeiter und 00 Arbeiterinnen. Die Arbeitszeit schwankt; zu Weihnachten ist mehr Arbeit, im Fasching arbeiten die Mädchen von 8 bis 5 Uhr und müssen auch aussetzen. Die gewöhnliche Arbeitszeit sind 10 Stunden, zu Weihnachten sind l bis 2 Ueberstunden. Eine Pause, und zwar einstündig, ist zu Mittag, sonst muß während der Arbeit gegessen werden. Die Zeit, in der nur acht Arbeitsstunden sind, dauert vier bis fünf Wochen. Vermehrt wird das Personal auch in der Zeit der Saison nicht. Arbeit wird nicht nach Hause gegeben. Die Löhne betragen st. 2 und 3.
Vorsitzender: Waren Sie beim Eintritt Lehrmädchen? — Exp. Nr 10: Nein. Ich habe gleich bezahlt bekommen. Es sind in diesem Betrieb überhaupt keine Lehrmädchen-, man wird gleich gezahlt, und zwar nach Stück oder nach Stunden. Die nach Stück gezahlt sind, verdienen im Anfang in der schlechten Zeit nur sl. l, zu Weihnachten auch fl. 3 und 3 50.
Vorsitzender: Wie viel wird für das Falzen von 1000 Bogen gezahlt? — Exp. Nr. 10: Gewöhnlich 2-1 kr., es sind auch Bogen, die mit 30 kr. bezahlt werden.
Vorsitzender: Die Falzerinnen sind nach Stunden gezahlt? — Exp. Nr. 10: Ja.
Vorsitzender: Es ist Wohl dieselbe Arbeit wie die, von der wir früher gehört haben, daß sie mit 20 kr. per 1000 Bogen gezahlt wird und mit einer Prämie, falls mindestens 15.000 hergestellt sind.
Veith: In der jetzt besprochenen Buchbinderei bekommen Sie jedenfalls die Bogen nach der Größe gezahlt, für kleinere werden Sie weniger haben. — Exp. Nr. 10: Das'Mindeste ist 22 kr. — Veith: Und das Höchste? — Exp. Nr. 10: 30 kr.; es sind auch solche mit 35 kr., aber die sind schon hübsch groß.
Vorsitzender: Wie viel bekommen Sie, wenn nach Stunden gezahlt wird? — Exp. Nr. 10: 10 kr. pro Stunde, 11 kr. ist das Meiste.
Vorsitzender: Pro Tag also auch fl. 1-10 bei normaler Arbeitszeit und fl. 0-00 in der Woche. — Exp. Nr. 10: Das ist das Meiste. Ich habe st. 6; es sind auch solche, welche nur 8 kr. haben und 4 kr. Percente.