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Vorsitzender: Wann stehen Sie auf? Exp. Nr. 87: Um 4 Uhr. Bis der Kaffee fertig ist

Vorsitzender: Haben Sie auch Kinder? Exp. Nr. 87: Nein.

Vorsitzender: Wie ist es im Winter, haben Sie auch da Be­schäftigung ? Exp. Nr. 87: Ja, beim Schneeherunterräumen. Das ist aber nur ein-, zweimal wöchentlich der Fall.

Dr. Btezina: Sie haben gesagt, wenn Sie sparen wollen, so nehmen Sie ein großes Schaff von 46 Kilogramm und tragen es aus einmal hinauf. Welches Interesse haben Sie daran, daß Sie sich eine so schwere Arbeit auferlegen? Exp. Nr. 87: Damit ich früher fertig werde.

Dr. Blezina: Und wenn Sie es nicht thun würden? Müssen Sie an einem Tage eine bestimmte Arbeit fertigstellen? Exp. Nr. 87: Wenn es eine Arbeit ist, die an einem Tage fertig sein muß, so muß ich in der Früh hin, und am Abend muß Alles fertig sein.

Dr. Bt-ezina: Wenn Sie diese große Plage nicht auf sich laden würden, wie lange müßten Sie da in die Nacht hineinarbeiten? Expertin Nr. 87: Da würde es halt sehr spät, oder es müßte mir ein Hilfsarbeiter helfen. Ich habe es aber noch nicht darauf ankommen lassen, denn die Brummerei wäre mir zuwider.

Vorsitzender: Es scheint hier ein Mißverständniß vorzuliegen. Ihre Thätigkeit besteht darin, daß sie die Sachen auf das Dach hinausreicht.

Dr. Ofner: Sie sagten, wenn der Gehilfe ihr gut will, schiebt er an. Wie ist es bei Ihnen? Ist es da auch verschieden? Exp. Nr. 87: Wir haben einen Arbeiter der ist ein Böhme welcher nie anschiebt.

Frl. Fickert: Was hat die Frau Abends zu thun? Exp. Nr. 87: Nachtmahl kochen, dann Betten machen und Zusammenkehren. Dann muß ich auch den Fußboden waschen und das Geschirr waschen. An den Tagen, wo ich den Fußboden und die Wäsche wasche, bleibe ich bis VU Uhr auf.

Herrdegen: Ich möchte wissen, warum Sie täglich vom Werk­platze bis zum Arbeitsplätze das Material führen müssen? Geschieht das deshalb, weil bei einer Fahrt nicht genug Mörtel mitgenommen werden kann? Exp. Nr. 87: Weil nicht mehr auf den Wagen gehen als zehn bis zwölf Schaff.

Herrdegen: Werden diese Schaff Mörtel an einem Tage in der Regel verbraucht? Exp. Nr. 87: Die sind oft schon um 4 Uhr gar.

Herrdegen: Sie können am Arbeitsplätze nicht Mörtel anmachen? Exp. Nr. 87: Nein, bei Reparaturen nicht, außer bei sehr großen, dann muß der Herr den Mörtel hinführen lassen und muß Fuhrlohn be­zahlen, und das thut er ungern.

Herrdegen: Hat dieser sogenannteSchütt" einen Werth für den Herrn? Exp. Nr. 87: Nein, er ist aber verpflichtet, ihn wegzuführen. Dann wird er in eine Grube, die sich auf dem Werkplatze befindet, geschüttet.

Engel: Wo arbeiten Sie jetzt? Exp. Nr. 87: Diese Äroche bin ich zu Hause.

Engel: Wo haben Sie in der vergangenen Woche gearbeitet? Exp. Nr. 87: Ich arbeite bereits 14 Tage nichts. Vordem war ich in Sechshaus beschäftigt.

Engel: Waren da auch Reparaturen? Exp. Nr. 87: Meisten-

theils.

Engel: Wie lange dauern die? Exp. Nr. 87: Einen, zwei, drei, vier, auch sechs Tage.

Vorsitzender: Ich weiß, daß die Gehilfen eine Stunde, bevor sie zu arbeiten beginnen, am Platze erscheinen müssen. Haben die etwas zu thun? Und braucht man alle Gehilfen dazu? Exp. Nr. 87: Ja, die haben den Sand zu tragen. Bei uns sind nur drei. Einer saßt ein, der zweite trägt, zu und der dritte richtet die Schaff her.