Vorsitzender: Sind Hilfsarbeiterinnen in der Organisation? Exp. Schilder: Im Ganzen drei.

Vorsitzender: Was wird sür die Krankenversicherung abgezogen?

Exp. Nr. 87: 12 kr. pro Woche: für die Unfallversicherung 3 kr.

Frau Schlesinger: Wie kommt es, daß Ihre Mutter nicht im Spital ist? Exp. Nr. 87 Sie war einen Monat dort, dann ist sie wieder nach Hans gekommen. Sie ist incnrabel.

Frau Schlesinger: Was fehlt ihr? Exp. Nr. 87: Sie ist durch den Wechsel krank geworden. Sie ist von Brunn. Sie ersucht mich aber, ich soll sie nicht nach Hause schicken. Sie ist hier in Wien schon über 30 Jahre.

Frau Schlesinger: Lassen Sie sie allein in der Wohnung? Exp. Nr. 87: Nein, eine Tochter von der Schwägerin ist bei ihr.

Frau Schlesinger: Weshalb ist Ihr Mann nicht im Spital? Exp. Nr. 87: Er war drei Tage dort.

Engel: Was bekommt er von der Krankenkasse? Exp. Nr. 87: sl. 5. Dr. Ofner: Wir haben gehört, daß es oben auf dem Boden außer­ordentlich heiß sein soll, und daß die Arbeiterinnen trotzdem barfuß auf den Leitern gehen. Gehen Sie auch barfuß? Exp. Nr. 87: Ja.

Dr. Ofner: Wir haben gehört, daß man sich Fetzen hernmbindet.

Exp. Nr. 87: Das thun nur die Männer, die auf das Dach steigen.

Dr. Ofner: Machen Sie sich da nicht die Füße wund? Expertin Nr. 87: Nein.

Vorsitzender: Wie ist es mit den Kleidern? Ruiniren Sie viel?

Exp. Nr. 87: Ja, durch Kalk und durch den Schmutz, der sich auf dem Boden befindet. Man muß sie oft waschen und dadurch zerreißt man viel. Deshalb nehmen wir zur Arbeit die schlechtesten Kleider.

(Pros. v. Philip Po dich übernimmt den Vorsitz.)

Expertin Nr. 88: Ich bin in einem anderen Betriebe beschäftigt. In diesem sind zwei Weiber und drei Gehilfen. Ich habe dieselbe Arbeit wie die frühere Expertin. In der Früh gehe ich um V4 oder Uhr von zu Hause fort und habe etwa eine halbe Stunde zu gehen. Um "/lli Uhr sind nur am Platze. Da müssen wir den Mörtel anmachen, und zwar meist 10, 12 bis 14 große Schaff voll. Beim Ziehen haben wir keine Hilfe.

Dr. Ofner: Sie schleppen dielen Wagen? Exp. Nr. 88: Ja. Die Männer sind dabei und helfen mit. Die Arbeit auf dem Platze dauert Ilt bis ' 2 Stunde. Der Herr hat wenig Bauten, sondern meistens Reparaturen zu besorgen. Um 0 Uhr ziehen wir wieder den Wagen nach Hause.

Vorsitzender: Wann kommen Sie nach Hause? Exp. Nr. 88: Um 1-2 bis ^7 Uhr. Oft kommen wir erst um '/- oder ^^7 Uhr auf den Platz, wenn wir weit zu thun haben.

Vorsitzender: Haben Sie zu Hause noch zu arbeiten? Expertin Nr. 88: Sehr viel.

Vorsitzender: Sind Sie verheiratet? Exp. Nr. 88: Ja, mein Mann ist in demselben Geschäft wie ich ; wir haben zwei Söhne im Alter von 17 und 20 Jahren.

Dr. Ofner: Wie lang sind Sie bei dem Geschäft? Exp. Nr. 88: 30 Jahre.

Dr. Ofner: Wie alt sind Sie? Exp. Nr. 88: 52 Jahre. Vorsitzender: Welchen Lohn bekommen Sie? Exp. Nr. 88: 85 kr. das ganze Jahr hindurch. Im Winter gibt es aber sehr wenig Arbeit. Im vorigen Winter haben wir gar nichts zu thun gehabt.

Vorsitzender: Haben Sie da eine andere Beschäftigung? Exp. Nr. 88: Nein.

Herrdegen: Sie haben im Winter sehr selten etwas zu thun. Ist das auch bei Ihrem Mann der Fall? Exp. Nr. 88: Wenn kein Schnee fällt oder wenn es keine Windschäden gibt, so hat auch er wenig Arbeit.

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Frauen-Enquste.