dass für den in Ausübung seines Berufes verunglückten oder für den erkrankten Arbeiter gesorgt werden müsse, hat Franz von Hardtmutli im Jahre 1847 die Betriebskranken- und Unfallcassa und die Leichenbestattungscassa eingeführt. Wir alle haben er­fahren, wie segensreich diese Einrichtungen wirkten.

Jedoch es genügte ihm nicht, materielle Hilfe durch diese Einrichtungen allein zu spenden. Bei jedem Unglücksfalle, welcher den Einen oder den Andern von uns heimgesucht, war er es, der mit tröstendem Zuspruche, mit Freundeswort, aber auch mit Freundes that unterstützend eingriff. Aber Franz v. Hardtmuth war auch sonst immer bestrebt, mit seinen Arbeitern in inniger freundschaftlicher Berührung zu stehen. Besonders bei den Fabriks­bällen zeigte er und die Seinen, dass sie sich und die gesammte Arbeiterschaft der Fabrik als eine grosse Familie betrachten, deren Mitglieder im freundlichsten Verkehre stehen. Und als das grosse Wasserunglück heuer Budweis und damit viele Fabriksarbeiter traf, da war er bestrebt, durch reiche Spenden an dieselben die Verluste zu ersetzen und das Unglück wett zu machen.

Dass all diese Liebe wiederum in den Herzen seiner Angestellten Liebe erwecken musste, ist leicht begreiflich. Damit hat er aber das wirksamste und vielleicht einzige Mittel gefunden, die sociale Frage zu lösen, nämlich: dem Arbeiter einen für seine Bedürfnisse voll ausreichenden Lohn zu geben, für seine Zukunft zu sorgen und durch liebevoll menschliche Behandlung in ihm das Gefühl der Zufriedenheit mit seiner Lage zu erwecken.

Dass eine Fabrik unter solcher Führung und mit so treu gesinnten Arbeitern auch Tüchtiges zu leisten vermag, das zeigt der Weltruf, den sie sich errungen, das zeigen die vielen Aus­zeichnungen, welche sie und ihr Chef erhalten haben.

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