Ueber Altersveränderungen der Uvea.

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auf der 13. Versammlung der ophthalmologisclien Gesell­schaft zu Heidelberg, welcher hauptsächlich von den Ver­änderungen der Retina handelt, und nebstdem einzelne Veränderungen des Ciliarkörpers eingehend bespricht.

Weitere Arbeiten auf diesem Gebiete sind nicht bekannt.

Indessen zeigen die einzelnen Gewebe des Auges mit zunehmendem Alter so vielfache Veränderungen, dass eine Zusammenstellung derselben nicht ohne Interesse sein dürfte, zumal dieselben zur Beurtheilung der pathologischen Pro- cesse im Alter vom Werthe sind.

Die wichtigste Aufgabe beim Studium der Alters­veränderungen ist die Feststellung der Grenze zwischen normal senilen und pathologischen Veränderungen.

Nur durch die eingehende Untersuchung einer grossen Anzahl Augen verschiedener Altersstufen wird es möglich, die Abweichungen vom normalen jugendlichen Auge von Stufe zu Stufe zu verfolgen, welche sich mit zunehmendem Alter in stetiger Progression bemerkbar machen.

Der Zeitpunkt des Eintrittes dieser Abweichungen kann aber begreiflicher Weise nur ganz allgemein bestimmt werden, indem die Senescenz bei verschiedenen Individuen bald früher, bald später und mit verschiedener Intensität auftritt.

Durchschnittlich fällt dieser Zeitpunkt mit dem vierzig­sten Lebensjahre zusammen. Augen, welche nach dem vierzigsten Lebensjahre keine Altersveränderungen zeigen, finden sich nur sehr selten.

Auch die Intensität der Altersveränderungen ist sonach nur im Allgemeinen von einem bestimmten Lebensalter abhängig, im einzelnen Falle wird sie jedoch vielfach von den individuellen Verhältnissen beeinflusst.

Bemerkenswerth erscheint die Thatsache, dass im all­gemeinen in hypermetropischen Augen die Veränderungen

v. Gracfes Archiv für Ophthalmologie, XXXIV. 4. 2