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R. Kerschbaumer.

sowohl die Linse als die Iris weiter hinter der Corneal- basis liegen, Demgemäss fallen auch Pupillar- und Ciliar­rand der Iris ganz oder nahezu in eine und dieselbe Ebene.

Aehnlich auch Donders*) und Andere.

3. Eine Verengerung der hinteren Kammer

bei Hypermetropie, welche durch die stärkere Entwicklung des vorderen Theiles der Ciliarfortsätze hervorgerufen ist. Während die hintere Kammer beim myopischen Auge weit ist, verengert sich dieselbe beim hypermetropischen dem Grade der Uebersichtigkeit entsprechend oft sehr bedeutend.

Im kindlichen Auge gestalten sich diese Verhältnisse ganz analog. Ob zwar hier die nöthigen Maasse zur sicheren Bestimmung der Refraction fehlen, so dürfte doch die constante Aelmlichkeit, um nicht zu sagen Gleich­heit, der anatomischen Verhältnisse der kindlichen und der Augen Erwachsener, den Schluss von letzteren auf erstere im allgemeinen genügend rechtfertigen. Die Maasse zur Bestimmung der verschiedenen Kefractionen variiren bei: Hypermetropie:

zwischen 23 bis 20 mm und darunter; bei Emmetropie:

zwischen 23 und 25 mm;

und bei Myopie:

zwischen 25 bis 31 mm und darüber.

Altersveränderungen des Corpus ciliare.

Mit zunehmendem Alter erfahren die einzelnen Gewebe des Corpus ciliare mannigfache Veränderungen:

Die Muskelfasern

werden im allgemeinen spärlicher, die einzelnen Bündel dünner und enthalten wenig Kerne. Die Zwischenräume

*) Donders 1. c. p. 313.