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Und so setzten sich die beiden alten Herren zusammen nieder und holten das versäumte Frühstück nach.

Oben aber flössen Thränen der Freude, als Herr von Steinthal seiner Gemahlin die frohe Botschaft tropfenweise beigebracht hatte.

Und diese Thränen waren für lange, lange Zeit die letzten, welche in Schönlinde geweint wurden.

Mykologie lles Nordens.

Von

Uudivig Kuhls.

Odhin (Wuotan).

Wili. We. Hönir. Loki. Frigg. Freya. Walküren. Bragr.

Jduna. Saga.

Adhin, gewöhnlich Odin geschrieben, von den alten Deutschen Wuotan oder Wodan genannt, wird billig allen Göttern vorangesetzt, denn er ist der Vater derselben, er ist derjenige, der die Einheit im Kreise der Äsen bildet, und der von der Allmacht und dem ganzen Wesen des alten einigen Gottes am meisten bewahrt oder in sich aufgenommen hat.

Wir haben Odin schon in der Weltschöpfungsgeschichte kennen gelernt. Es sind da drei Brüder, die Söhne Börs, welche dieses Werk vollbringen, nämlich Odin, Wili und We. Allein die beiden Letzteren scheinen nur beim Ordnen der Welt thätig gewesen zu sein. Später sind sie den Menschen ganz aus dem Gedächtnisse verschwunden. Odin scheint seine Brüder beerbt, ihre Eigenschaften in sich aufgenommen zu haben. Wie Odin auf den Geist, so scheint Wili auf Wunsch und Willen zu deuten, We den Begriff der Heiligkeit, die Heiligung zu enthalten. Odin ist aber nicht nur der weiseste, sondern auch der Willensstärke, der sittenreine, der heilige Gott. Wegen seiner vielumfassenden Eigenschaften führt er noch viele andere Namen. Er selber zählt in einem Eddaliede, das ihn reden läßt, 49 derselben hinter einander auf, und andere Lieder nennen wieder andere, von denen viele nicht mehr zu deuten sind, weil sie sich auf ver­lorengegangene Geschichten beziehen. Er selbst sagt in einem Eddalieder

Eines Namens genügte mir nie,

Seit ich unter die Völker fuhr."

T-.A. xx.

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