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Plötzlich fuhr der ausschauende Kopf des Herrn Geheimsekretär wie erschrocken in die Höhe. Die Ursache mußte eine von innen aus der Wohnung kommende sein, denn er zog sich schnell zurück und verschwand so einstweilen für die Außenwelt.

Da uns diese Außenwelt einstweilen auch nichts angeht, sondern nur Herr Pfeifer und was sonst mit ihm zusammenhängt Interesse für uns Hai, so sind wir genöthigt, dieser inneren Ursache auf den Grund zu gehen. Damit können wir dann auch das im ersten Kapitel Versäumte nachholen und uns genauer bei dem Herrn Geheimsekretär umschauen.

Treten wir näher!

3.

Auf dem Porzellanschildchen, linker Hand, drei Treppen hoch, lesen wir:

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8. KI. pfeife«',

Geheim - Sekretär.

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Da ist zunächst ein bescheidener kleiner Korridor mit zwei Thüren zu jeder Seite. Die Thüren links sind geschlossen, rechts stehen sie offen.

Ein Blick genügt, um die kleine, saubere Küche zu überfliegen. Aus der zweiten geöffneten Thür, die nach einem Hinterzimmer führt, schallen uns recht unmusikalische Töne entgegen; dazwischen tönt das Lachen eines Kaaben, das aber schnell verstummt, als eine Frauenstimme verweisend spricht:

Aber Franz, ich dächte, die Sache wäre nicht gerade lächerlich, denn Eure arme Mutter hat die Arbeit davon."

In demselben Augenblicke öffnet sich auch eine der Thüren rechter Hand, Herr Geheimsekretär B. N. Pfeifer tritt mit Hast in den Korridor und schaut in die Hinterstube hinein.

Da steht Karlchen, reibt mit den dicken Fäustchen in den Augen herum und heult fürchterlich. Die Mutter ist im Begriffe mit einem Tuche sein Gesicht zu bearbeiten, als der Vater fragt:Was in aller Welt hat denn der kleine Schlingel wieder angerichtet?"

Sieh nur," entgegnet die Mutter halb lachend, halb ärgerlich und führt dem Vater den jüngsten Sprossen entgegen. Franz beißt sich energisch

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