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In der ersten Werkstätte werden die Trä­ger und die eisernen Waggonbestandtheile unter [ '

Verwendung zweier starker combinirter Loch- und Scheermaschinen, zweier Shapping - Hobelmaschinen, mehrerer Bohrmaschinen und sonstiger Vorrichtungen appretirt und zur Montirung vorbereitet. In der zwei­ten Werkstätte werden die Waggonuntergestelle zu­sammengelegt, genietet, darnach auf die Achsen ge­bracht, um sodann nach dem dritten Arbeitsraume geschafft zu werden, wo die Holzbestandtheile, die Beschläge und sonstigen Einrichtungen am Waggon- untertheile aufmontirt werden. Nach dieser Bearbei­tung gelangen die Waggons in die Lackirerei, um dort die letzte Ausfertigung zu erhalten.

Alle diese Räumlichkeiten sind mit je sechs Schienengeleisen versehen und werden ebenfalls mit

Dampf geheizt. Dieselben sind untereinander durch VGAgi

eine Schiebebühne verbunden, auf welcher der Trans­port der Waggons von einer Werkstätte in die an- Kesselhaus,

dere vor sich geht.

Die vier Dampfmaschinen, welche den Kraftbedarf für die Abtheilungen I, II, III und IV versorgen, sowie alle Dampfhämmer werden mit dem nöthigen Dampfe von zwei Batteriedampfkesseln von je 160 m 2 und einem Fairbairnkessel von 200 m 2 Heizfläche gespeist. Die Kesselanlage ist in einem eigenen Kesselhause unter­gebracht.

V. Die Kesselschmiede in einer ganz in Eisen construirten Halle von 3ooo m? Bodenfläche und 15 m Höhe ist mit allen zum Kesselbaue erforderlichen Arbeitsmaschinen und Einrichtungen ausgestattet. Daselbst befinden sich zwei Flammöfen und mehrere Schmiedefeuer, drei Blechbiegmaschinen, eine Blechkantenhobelmaschine, drei grosse Loch- und Scheermaschinen, mehrere Bohrmaschinen, Hebevorrichtungen etc. Kraftquelle ist hier eine liegende 24 HP Dampfmaschine mit einem Kessel, System Cornwall, von 44 m 2 Heizfläche.

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VI. In der Giesserei, der ein hohes Gebäude mit einem Flächenraume

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gewidmet ist, geht

die Schmelzung in zwei Cupolöfen vor sich. Eine eigene Dampfmaschine mit Röhrenkessel von 24 HP bedient den Rootsblover, die Kollergänge und den Gichtaufzug. Die Hebung der mit geschmolzenem Eisen gefüllten Gefdsse, sowie der Formkasten und des Gusszeuges besorgt ein grosser Drehkrahn von 10.000 kg Leistungs­fähigkeit. In Nebenräumlichkeiten befindet sich die Metallgiesserei mit zwei Tiegelöfen, einer Trockenkammer, Putzerei etc.

Anfangs 1899 wird eine neue Abtheilung der Giesserei, und zwar die Röhrengiesserei eröffnet.

Der Grösse der Arbeitsräumlichkeiten entspricht auch die Ausdehnung der Magazinsgebäude. Die enormen Quantitäten Rohmaterialien, die in der Fabrik zur Verarbeitung gelangen, sind der leichten Manipulation halber in der Mitte des Fabrikshofes in Magazinen aufgespeichert. Depots für Steinkohle, Schmiedekohle und Coaks befinden sich in der Nähe der Verbrennungsstätten.

Das Holzmaterial lagert auf einem freien Platze; anschliessend an denselben besteht ein Gebäude für die Unterbringung der werthvolleren Holzsorten und eine Trockenkammer.

Das in jeder Richtung vollkommen ausgestattete Administrationsgebäude liegt am Eingänge zum Fabriks- complexe. Schienengeleise führen von der Linie der k. k. Staatsbahnen zu jedem Punkte des Fabriksterrains. Die Gesammtlänge des eigenen Netzes beträgt ca. 2 km.

Die Versorgung der Fabrik mit Wasser ist in zweckmässiger Weise eingerichtet. Von einem in unmittel­barer Nähe vorbeifliessenden Bache führt eine fünfzöllige Röhrenleitung bis in den Fabriksrayon; hier verzweigt sich dieselbe, und zwar führt ein Arm in ein unterirdisches eisernes Reservoir bei der Kesselschmiede, ein zweiter in ein Reservoir aus Beton nächst der Schmiede. Das Wasser für die Kesselschmiede wird durch eine Transmissions­pumpe in ein eisernes Behältnis am Boden dieses Gebäudes geschafft; aus dem Reservoir bei der Schmiede hebt eine Dampfpumpe das Wasser in einen Wasserthurm.

Die Wasserversorgungsanlage ist derart construirt, dass sämmtliche Werkstätten durch Rohrleitungen mit den hochgelegenen Reservoirs in Verbindung stehen und so im Falle eines Brandes mit Wasser vollkommen be­herrscht werden können.

Es sei noch erwähnt, dass von Seiten der Fabriksleitung im weitesten Maasse dafür gesorgt wurde, den Betrieb den hygienischen und sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechend einzurichten.

Auch durch andere Institutionen wurde im Interesse der Wohlfahrt der Arbeiterschaft gewirkt. So besteht eine Betriebskrankencasse, welche sich sehr gut entwickelt und deren Fond sich von Jahr zu Jahr vergrössert. Ausserdem wurde im Jahre 1898 ein Verein unter dem Namen «Kielko fabryczne» für die Arbeiter und Beamten der Fabrik gegründet.

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