4. Sandaufbereitung. Dieselbe umfasst 350 m 2 Flächenraum und steht mit der Graugiesserei sowohl, wie auch mit der Hartgiesserei in unmittelbarem Zusammenhänge. Hier sind alle Arten bewährter Sandaufbereitungs­maschinen aufgestellt, mit welchen bezweckt wird, den Formsand zu sichten, zu verfeinern, entsprechend mit ande­ren Materialien zu mengen und für die Herstellung der Gussformen vorzubereiten. Die Maschinen zur Sandaufbe­reitung werden durchwegs elektrisch angetrieben.

5. Hartgiesserei (Abbildung S. 70 und 71). Durch dieselbe ist ein Flächenraum von 1570 m 2 bedeckt. Hier werden alle Gattungen Eisenbahn- und Grubenräder (sogenannte Schalengussräder), ferner alle Arten Schalen­gusskreuzungen für Roll- und Strassenbahnen, Hartguss walzen, Mahlringe und Ambosse, sowie jeder in der Indu­strie in Verwendung kommende Hartguss erzeugt. Besonders erwähnenswerth ist, dass die Hartgiesserei mit allen erforderlichen Fabricationseinrichtungen nach amerikanischem System angelegt, ebenso mit einem Cupolofen des­selben Systems, sowie Gebläsen und Drehkrahnen, welche elektrisch angetrieben werden, ausgestattet ist.

6. Eisenbahnräder-Appreturwerkstätten (Abbildung S. 70). Auf dieselben entfällt ein Gesammtflächen- raum von 550 m 2 . Sie sind zumeist mit amerikanischen, elektrisch angetriebenen Arbeitsmaschinen ausgerüstet, und werden daselbst die gegossenen Räder von dem anhaftenden Sande gereinigt, centrirt, gebohrt, auf ihren Laufflächen

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Turbincn-Montirungswerkstätte.

geschliffen und entweder als lose Räder oder aber auf die Waggonachsen aufgepresst als complete Räderpaare zur Lie­ferung gebracht.

7. Zwei Fallwerke. Eines derselben (Abbildung S. 71), im Flächenmaasse von 140 m 2 , dient zu dem Zwecke, das alte, mit dem Handschlägel nicht mehr zerschlagbare Eisen durch schwere Fallbären mechanisch der­art zu zerkleinern, dass es in den Cupolöfen zur Verschmelzung wieder aufgegeben werden kann. Ausserdem wurde noch ein zweites Fallwerk errichtet, vermittelst dessen die Eisenbahnräder auf ihre Festigkeit erprobt werden. Dieses Fallwerk ist von */ 2 zu I / 2 m bis auf die Höhe von 6 m gradirt, in welchen Abständen die bei den Proben verschiedenartig vorgeschriebenen Fallgewichte elektrisch gehoben und zum Falle gebracht werden.

8. Grosse mechanische Werkstätte. Dieselbe beansprucht einen Flächenraum von 1516 m 2 und dient zur Anarbeitung sämmtlicher für den Turbinen- und allgemeinen Maschinenbau, für die Cellulose-, Holzschleiferei-, Papierfabrication und Getreidemüllerei bestimmten Maschinen und die damit in Zusammenhang stehenden Trans­missionsanlagen, Schleusen- und Schützenzugsbestandtheile. Ferner werden hier auch die Bestandtheile für Kugel- und Rohrmühlen und sonstige Maschinen appretirt, welche zur Zerkleinerung, beziehungsweise Vermahlung von Chamotte, Kohle und sonstigen Erd- und Gesteinsarten dienen. Die vorgenannte Werkstätte ist eine der ältesten, deren Erbauung in die ersten Gründungsjahre der Leobersdorfer Maschinenfabrik zurückfällt, doch wurden durch die gegenwärtige Besitzerin alle veraltet gewordenen Arbeitsmaschinen ausgeschieden, an deren Stelle moderne und rationell arbeitende Werkzeugmaschinen getreten sind. Besonders erwähnenswerth ist eine Appretur- und Schleif­maschine für grosse Papiertrockencylinder. Auf den Gallerien dieser Werkstätte befindet sich eine mechanische

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