Montirsaal I.
Durch tüchtige Vertreter im In- und Auslande unterstützt, eroberte sich das Etablissement bald ein ausgedehntes Absatzgebiet nach Russland, Italien, Spanien, und die gute, tadellose Ausführung der Fabrikate befestigte mehr und mehr den guten Ruf der Firma.
Die Maschinenfabrik gliederte sich nach der Art der zu erzeugenden Maschinen in eine elektrotechnische Abtheilung und eine Abtheilung für Webstuhlbau und Appreturmaschinen.
Im Jahre 1884 wurde von Seiten der Vormünder der noch minderjährigen Kinder des Herrn Robert Jakob Gül- cher Herrn Georg Schwabe die Leitung der Fabrik übertragen. Seine Thatkraft und Umsicht förderten das Unternehmen und sicherten ihm fortdauernd Erfolge.
Einen grossen Umschwung erfuhr die Maschinenfabrik, als im Jahre 1889 Herr Georg Schwabe begann, das bisher gebaute System der sogenannten Federstühle verlassend, das Kurbelstuhlsystem zu adoptiren. Durch gründliche* Erfahrungen und sorgfältiges Studium der den damaligen Systemen anhaftenden Mängel gelang es ihm, durch Neuconstructionen sämmtlicher Mechanismen (7 Patente, und zwar:
1. Zwangsläufige fünffache Schützenwechselvorrichtung an mechanischen Webstühlen, Nr. 2227 vom 27. April 1890 [aufgelassen];
2. Schützenschlagvorrichtung [Sicherheitskuppel] an mechanischen Webstühlen, Nr. 18700 vom 26. September 1891;
3 . sechsfache Schützenwechselvorrichtung an mechanischen Webstühlen, Nr. 42947 vom 27. December i8g3;
4. zwangsläufige Schützenschlagvorrichtung an mechanischen Webstühlen, Registerband 44, Registerseite 1667, vom 17. Mai 1894;
5. neuartige Einrichtung zum Zwecke der Ladenbewegung an mechanischen Webstühlen, Registerband 45, Registerseite 233 g, vom 27. Juni 1895;
6. Schützenwechsel an mechanischen Webstühlen, Registerband 46, Registerseite 1880, vom ix. Mai 1886;
7. Vorrichtung zur Fachbildung an mechanischen Webstühlen [Schaftmaschine], Registerband 48, Registerseite 1283, vom 25. Februar 1898) allmälig einen Webstuhl zu schaffen, welcher in seinen Leistungen unübertrefflich dasteht. Von nun an entwickelte sich die Firma in rapider Weise, es fiel schwer, allen
Ansprüchen gerecht zu werden, und nur durch Installation von Special-Werkzeugmaschinen, vollkommene Arbeits- theilung, sowie Anbau weiterer Montirwerkstätten war es möglich, die zahllosen Aufträg-e prompt zu erledigen.
Seit dem Jahre 1894 hat Herr Georg Schwabe im Vereine mit den minderjährigen Kindern des Herrn Robert Jakob Gülcher die Maschinenfabrik und Eisengiesserei unter der Firma «Gülcher & Schwabe» übernommen.
Ueber 5000 Exemplare des nunmehrigen Webstuhles (Schwabe-Stuhl) repräsentiren diesen Zweig österreichischer Industrie im Auslande, und diese mustergiltigen Fabrikate finden überall rückhaltlose Anerkennung.
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Werkzeugmaschinensaal.
Die Gross-Industrie. III.
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