Springbrunnen und Badeanlagen für Baron Albert Rothschild in Langau und Steinbach u. a. m., Hochquellen­leitung für weiland Erzherzog Carl Ludwig, Schloss Tapolcsany, und die Villa des Herrn Victor Silberer auf dem Semmering.

Sterilisirungs- und Desinfectionsanlagen grossen Stiles erbaute Herr von Novelly im Sanatorium Loew, Maria Theresien-Frauenhospital, St. Anna-Kinderspital, in der allgemeinen P.oliklinik, im Rudolfinerhaus, Studenten­spital, kaufmännischen Spital, in der Cholerabaracke des rothen Kreuzes, im Wilhelminenspital, in mehreren Kliniken des allgemeinen Krankenhauses und im k. k. Thierarznei-Institut, sämmtliche in Wien, und noch ver­schiedene andere analoge Anlagen in Budapest, Ischl, Mödling u. s. w.

Trotz dieser rastlosen Thätigkeit in seinem eigenen Unternehmen liess Herr von Novelly es sich nicht nehmen, auch im Kreise der Berufsgenossen persönlich seine fachmännischen Anschauungen und Ideen zu ver­treten, speciell in der Fachgruppe für Gesundheitstechnik des Oesterr. Ingenieur- und xWchitektenvereines, im Niederösterr. Gewerbevereine, im Patriotischen Hilfsvereine vom rothen Kreuz u. s. w. Welches Ansehen er sich zu erwerben wusste, geht wohl am besten aus der Thatsache hervor, dass er seitens hervorragendster technischer Körperschaften der Monarchie wiederholt als officieller Repräsentant zur Theilnahme an internationalen Congress- verhandlungen delegirt wurde, so 1890 vom Oesterr. Ingenieur- und Architektenverein zum hygienischen Congress nach London und 1894 zum selben Congress nach Budapest. In beiden Fällen erstattete Herr von Novelly über seine Betheiligung eingehende Referate. Bei diesen Excursionen war aber sein Augenmerk ganz besonders darauf gerichtet, die neuesten Errungenschaften auf dem Gebiete der Gesundheitstechpik, sowie überhaupt seiner Special­fächer zu studiren und die hier gesammelten Erfahrungen seinem Etablissement nutzbar zu machen.

Leider war es Herrn von Novelly nicht mehr vergönnt, sein Unternehmen auf diejenige Höhe zu bringen, welche ihm vorgeschwebt hatte, da er durch eine schwere Krankheit, deren ersten Keim er wohl im Eifer für sein Geschäft nicht genügend beachtet hatte, schon im Herbst des Jahres 1894 verhindert wurde, weiter zu arbeiten. Wohl mag sein unermüdlicher Arbeitsgeist und die Sorge um das Geschäft dazu beigetragen haben, sein Leiden zu beschleunigen; und so musste er trotz aller Anstrengungen seiner Familie, der bedeutendsten Aerzte, sowie auch vor allen Dingen der aufopferndsten Pflege seiner Frau, im Alter von kaum 46 Jahren im Jänner 1896 aus dem Leben scheiden. Schon während der langen Krankheit des Herrn von Novelly war das Geschäft, welches einen so glänzenden Aufschwung genommen hatte, stark zurückgegangen und nahm nach seinem Tode noch mehr an Bedeutung ab. Dennoch wollte die Witwe, eine Tochter des berühmten Arztes weiland Prof. Dr. Hofrath von Hebras, das Geschäft nicht aufgeben und auch nicht verkaufen; sie gab sich vielmehr alle erdenkliche Mühe, einen Chef und Compagnon zu finden, was umsomehr nothwendig war, da Herr Hans Hable kurz nach dem Tode des Herrn von Novelly aus dem Geschäfte trat.

Durch die Vermittlung einiger Freunde gelang es Frau von Novelly, Herrn Ingenieur Director Conrad Zelle als geeignete Kraft für das verwaiste Unternehmen zu gewinnen, und so wurde eine neue Firma «Novelly & Zelle» gegründet, deren alleiniger Leiter Herr Conrad Zelle wurde, während Frau von Novelly mit dem Capital betheiligt blieb und jeder der beiden Compagnons für die Firma zeichnungsberechtigt wurde. Herr Zelle ist auch im Besitze der für die Gewerbeausübung erforderlichen Concessionen. Derselbe war bis zu seinem Eintritte in die Firma technischer Leiter der Wiener Actiengesellschaft für Wasserleitungs-, Beleuchtungs- und Heizungsanlagen und hatte in Oesterreich-Ungarn mehr als 15 Jahre in den Fächern, welche den Geschäftsbetrieb der Firma Novelly & Co. umfassen, gearbeitet. Auch ist er Inhaber werthvoller und erprobter Patente für unterschiedliche Specialitäten und war sohin durch seine technischen und commerziellen Erfahrungen gewiss derjenige Mann, welcher das Etablissement ganz in dem Sinne weiter leiten konnte, welcher seinem einstigen Gründer vorgeschwebt hatte. Während seiner langjährigen Thätigkeit als Ingenieur und Director der Wiener Actiengesellschaft für Wasserleitungs-, Beleuchtungs- und Heizungsanlagen wurden unter seiner Leitung folgende grössere Anlagen aus­geführt. Mit Heizungsanlagen wurden ausgestattet: die verschiedenen Werkstätten der k. k. österr. Staats­bahnen in Linz, Neu-Sandec, Knittelfeld und Stryj, das neue Normal-Aichungsamtsgebäude in Wien, das kauf- .männische Vereinshaus in Wien, die Theater in Reichenberg, Carlsbad, Fiume und das Somossy-Theater in Buda­pest, die Nationalbank und das Athenäum in Bukarest, das Spital der barmherzigen Brüder mit acht Pavillons in Agram, mehrere Pavillons des Landesspitales und das Spital der barmherzigen Schwestern in Laibach, das Spital der barmherzigen Schwestern in Graz, das Spital der barmherzigen Brüder in Hütteldorf (Wien), das Spital der barmherzigen Brüder in Prossnitz, das Landessiechenhaus in Klagenfurt, diverse Schulen in Wien, Simmering, Donaufeld, Klosterneuburg, Mähr.-Ostrau, Agram u. A. m. Von Badeanlagen wurden errichtet: das bekannte Kaiserbad und das Herrendampfbad in Carlsbad, die Badeanstalten in Bartfeld (Ungarn), die Badeanstalt in Press­burg, das Centralbad in Wien u. s. w. Von Wasserwerken wurden erbaut: die Wasserleitungen in Hermann­stadt, in Hartberg, in Trofaiach, in Fiume, sowie solche für die Commune Wien u. s. w. Ferner erbaute Herr Zelle die Gasanstalten der Stadt Neutra, die Wassergasanstalt in Radkersburg, die Comprimir-Gasanstalten in Lemberg, Budapest und Pontafel, diverse Oelgasanstalten u. A. m. Alle diese Anlagen und viele andere sind seit langen Jahren in Betrieb und zeichnen sich durch solide und gediegene Ausführung aus.

Nachdem die Firma nunmehr wieder in die Hand eines erfahrenen und tüchtigen Fachmannes gekommen war, erblühte dieselbe rasch wieder, so dass sich schon nach kurzer Zeit die bisherigen Localitäten als zu klein erwiesen und die Firma in das neuerbaute Haus VII., Neustiftgasse 74 76 übersiedelte. Für die schnelle und grosse Entwicklung der Firma Novelly & Zelle sprechen am besten die seit ihrer Gründung ausgeführten,

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