beziehungsweise in der Ausführung begriffenen bedeutenderen Anlagen; nachstehend folgt eine Aufstellung der hervorragenderen derselben. Heizungsanlagen wurden ausgeführt für; das Krankenhaus in Mähr.-Ostrau und in Carlsbad, das Versorgungshaus in Salzburg, für das Theater in Berndorf, das Damendampfbad in Carlsbad, die Werkstätten der k. k. österr. Staatsbahnen in Linz, das k. k. Staats-Telephongebäude in Wien, das Hôtel Cobenzl in Wien, das Nationalcasino in Lemberg, ferner für diverse Schulen in Wien, Tulln, Carlsbad u. s. w., schliess­lich noch viele Anlagen in Hotels, Privatgebäuden, Fabriken und Villen. Badeanlagen kamen zur Ausfüh­rung für das Damendampfbad und das Schulbrausebad in Carlsbad, die Volksbrausebäder in Reichenberg, Wien, Theresienthal u. s. w., für die Kaltwasserbadeanstalt am Semmering und die Kaltwasserheilanstalten am Cobenzl bei Wien, sodann zahlreiche Badeanlagen in Privathäusern, Schlössern und Villen. Wasserleitungen baute die Firma Novelly & Zelle: für die k. k. österr. Staatsbahnen in Glandorf, Selzthal, Waidhofen a. d. Ybbs und Eisenerz, für das Hôtel Cobenzl bei Wien, für Grafen Wurmbrand in Steyersberg, Professor Schauta in Hacking, für sechs Häuser Sr. k. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand von Oesterreich-Este und für das Tuberculosenheim in Alland, ferner viele andere Anlagen in Privatgebäuden, sodann für Parkbewässe­rungen, Wasserversorgung von Fabriken etc. Sterilisirungs- und Desinfectionsanlagen errichtete die Firma in diversen Spitälern und Sanatorien in Wien und Budapest.Zahlreich sind auch die Gas- und Wasser­installationen, sowie die Closetanlagen, welche die Firma in privaten und öffentlichen Gebäuden ausführte.

Trotz der bedeutenden Vergrösserung, welche das Geschäft nach und nach annahm, war es demselben mög­lich, sich auch noch mit neueren Specialitäten zu befassen, so vor allen Dingen mit der Herstellung von Dampf­motoren und von selbständigen Pumpwerken, welche mit flüssigem Brennmaterial beheizt werden.

Die zunehmende Ergiebigkeit der Rohölquellen in Galizien und die damit verbundene Massenproduction von Erdöl haben in den letzten Jahren zu einer grossen Preisreduction aller bei der Petroleumraffinerie sich er­gebenden Nebenproducte und Rückstände geführt, so zwar, dass für gewisse Zwecke dieses flüssige mit dem festen Brennmaterial, und zwar speciell mit den Kohlen, vortheilhaft concurriren kann. Gegenüber den Kohlen haben die Petroleumrückstände den ganz besonderen Vorzug, dass sie bei der Beheizung von Dampfkesseln genau dieselben Vorzüge bieten wie eine Kohlenstaubfeuerung, ohne dabei an deren complicirten Mechanis­mus gebunden zu sein; hingegen werden aber dabei alle die Uebelstände vermieden, welche die Feuerung mit festem Brennmateriale mit sich bringt. Alle diese Momente veranlassten daher die Firma Novelly & Zelle, dem Studium und den Versuchen bezüglich der Verwendung des oben erwähnten Brennmateriales näherzutreten. Syste­matisch angestellte Versuche ergaben denn auch zur Evidenz, dass für Kleinmotoren und zum Betriebe von Dampf­pumpen, d. h. also für kleinere Pumpwerke das flüssige Brennmaterial sich als vorzüglich geeignet erwies.

Seither hat die Firma jedoch auch praktisch Gelegenheit gehabt, diese von ihr eingeführte Neuerung viel­fach zu erproben. In kurzer Zeit wurden nämlich nach diesem System nachstehende Anlagen ausgeführt, welche bisher in jeder Beziehung voll entsprochen haben und mit Recht darauf schliessen lassen, dass auch diese Ab­theilung sich nach und nach bedeutend vergrössern wird. Es wurden geliefert: ein Dampfmotor mit vier effectiven HP für die Firma Novelly & Zelle selbst, welcher nicht nur zum Betriebe der Maschinen und eines Ventilators dient, sondern auch noch die Bureaux und Werkstätten heizt, und bietet gerade dieser Motor dadurch, dass er eben auch vor allen Dingen im Kleingewerbe als Wärmequelle benützt werden kann, bedeutende Vorzüge gegenüber der Verwendung von Gas-, Petroleum- oder Benzinmotoren. Ferner wurden ge­liefert: ein Dampfmotor von sechs effectiven HP für die Kragen- und Manchettenfabrik von Peters Nach­folger M. Katzau, zum Betriebe von Maschinen und zur Lieferung von Dampf für eine Trockenanlage; ferner ein Motor von vier effectiven HP für die Conservenfabrik von F. Baumer in Perchtoldsdorf bei AVien, wo ebenfalls Maschinen betrieben werden, ausserdem aber auch das Obst in Dampf-Duplexkesseln gekocht wird; ferner diverse Kessel-, beziehungsweise Pumpwerke für eine Volks- und Bürgerschule in Tulln, für eine Kalt­wasserheilanstalt am Semmering und für die Société anonyme Belge-Galicienne des Petroles.

Ein besonderes Augenmerk wurde ausserdem aber auch der weiteren Ausbildung für gesundheitstech­nische Anlagen gewidmet, so dass die für diesen Zweig der Technik erforderlichen Apparate nunmehr ausnahms­los allen Anforderungen entsprechen, welche die moderne Hygiene an dieselben stellt.

Uebrigens wurden diese Erzeugnisse der Firma auch schon in der Internationalen Ausstellung für Volks­ernährung im Jahre 1894 in Wien mit dem Ehrendiplom prämiirt.

So darf die Firma Novelly & Zelle sich wohl darauf berufen, dass sie ihrer Devise: «Kein Stillstand, stetiger Fortschritt» auf sämmtlichen Gebieten ihres Betriebes und überall mit reichem Erfolge gerecht zu werden bestrebt ist. Trotz der zahllosen von dem Hause Novelly & Zelle ausgeführten technischen Werke und Anlagen, seien dieselben nun Centralheizungen, Wasserversorgungsanlagen, hygienischer oder sonstiger Art, gibt sich nir­gends eine Spur blosser Routine oder Schablone kund. Jede einzelne Aufgabe wurde individuell erfasst, durch­dacht und mit Berücksichtigung aller ausschlaggebenden, localen Verhältnisse nie anders gelöst, als es die je­weilig erreichten neuesten Errungenschaften der Technik und der Ingenieurwissenschaft geboten. Diese überall zur Geltung zu bringen, war denn auch stets die eigentliche Ambition des Firmainhabers Herrn Conrad Zelle; sie verhalf ihm zu all den reichen Erfolgen, und sie ermöglichte es ihm auch, in seinem Wirkungskreise sein Bestes beizutragen zu der aufsteigenden Entwicklung unserer vaterländischen Industrie.

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