BOESE & O

ACCUMULATOREN-FABRIKEN (PATENT BOESE)

WIEN, BUDAPEST, BERLIN, MÜNCHEN, PARIS.

ie Firma Boese & Co. wurde im Jahre 1895 von dem Erfinder des nach ihm benannten trans­portablen Accumulatoren-Systems, Wilhelm Alexander Boese, im Vereine mit Emil Hartzfeld ge­gründet, um diese in allen Culturstaaten privilegienrechtlich geschützten Aufspeicherungsapparate für elektrische Energie (Patent Boese) in eigenen, gross angelegten Etablissements in Oesterreich- Ungarn, Deutschland und Frankreich zu erzeugen.

Die Accumulatoren-Fabrication beruht bekanntlich auf der höchst wichtigen Function geeignet construirter Sammelbatterien, ein bedeutendes Aufspeicherungsvermögen für elektrische Kraft zu entwickeln, und spielt daher diese Capacität der Accumulatoren in der modernen Elektrotechnik eine um so grössere Rolle, als fast keine rationelle Gleichstromanlage mehr der Einschaltung einer Accumulatorenanlage zu entrathen vermag, sei es zur Ausgleichung des über die einzelnen Tagesstunden höchst ungleich vertheilten Stromverbrauches, oder aus Gründen der Betriebssicherheit und der Erzielung einer grösseren Oekonomie.

Parallel mit den ungeahnten Fortschritten der Elektrotechnik hat sich daher auch naturgemäss die Be­deutung des Accumulatorenbetriebes in vielen industriellen Erzeugungsstätten und Verkehrsanlagen enorm erhöht, und sind damit auch die Chancen der fabriksmässigen Erzeugung von Accumulatoren selbst ziemlich aussichts­volle geworden. Ganz speciell gilt dies von den transportablen Accumulatoren (Patent Boese), deren geringes Gewicht, kleine Dimension und höchst einfacher Einbau zu dem grossen Nutzeffecte und der langen Lebensdauer in einem nahezu idealen Verhältnis stehen. Die Platten des Boese-Accumulators bestehen ausschliesslich aus activer Masse, die jedoch behufs Stromleitung in einen Hartbleirahmen gefasst ist. Ihre so wesentliche Gewichts- reduction verdanken sie aber der Herstellung der Zellengefässe aus durchsichtigem Celluloid. Diese transportablen Accumulatoren (Patent Boese), welche deshalb zur Beleuchtung von Fahrbetriebsmitteln, wie Waggons, Schiffen,

Bicycles, Automobilen etc., prädestinirt sind, wur­den auch zum allerersten Male zur elektrischen Beleuchtung rollender Eisenbahntrains in Anwen­dung gebracht. Es ist wohl auch nur eine Frage der Zeit, dass man im Beleuchtungswesen der Eisenbahnen überhaupt von der umständlichen und kostspieligen Gasbeleuchtung aus Sicherheits­und hygienischen Rücksichten Umgang nehmen und dafür allgemein die im grossen Maasstabe weitaus billigere und minder complicirte elektri­sche Beleuchtung zur Anwendung bringen wird.

Wie günstig sich, angesichts des kurzen Fabriksbestandes, schon jetzt die Erzeugungs- und Absatzverhältnisse der Boeseschen Accumulato­ren gestalten, lässt sich daraus ersehen, dass in Oesterreich-Ungarn allein dermalen bereits ca. 10.000 Elemente zur Beleuchtung von Eisenbahn­waggons in Verwendung stehen. Eine wesentliche Erhöhung des Consums ist dabei noch infolge der seither eingetretenen Verbilligung der Boeseschen Producte zu constatiren, welch letztere lediglich durch Verbesserungen in der maschinellen Einrichtung, und zwar durch die Aufstellung von Specialmaschinen erzielt worden ist.

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Etablissement der Accumulatorenfabrik Boese & Co., Wien, X., Leebgasse 34.

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