ganzen Welt verbreitet, da sie, was Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, leichte Bedienung und Dauerhaftigkeit betrifft, bisher von keiner anderen Bogenlampe erreicht oder gar übertroffen wurde.

Auf der elektrotechnischen Ausstellung zu Wien im Jahre i883, die Kfi2ik gleichfalls beschickte, konnte seine Exposition jener der damals als hervorragendste in ihrem Fache bekannten englischen Firma Brush & Co. standhalten und fand die Anerkennung der Elektriker aller Länder, welche damals Wien beherbergte. Auch Se. Majestät der Kaiser würdigte schon bei jener Gelegenheit die Leistungen KrUiks, indem Allerhöchstderselbe ihm das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verlieh.

Durch seine Erfolge ermuthigt, hatte Kfi2ik schon früher in Pilsen eine mechanische Werkstätte errichtet, die derart günstige Beschäftigung fand, dass sie im Jahre 1882/83 bedeutend vergrössert werden musste. Bald hatte der Betrieb einen solchen Umfang angenommen, dass er die volle Thätigkeit des Leiters in Anspruch nahm, und so entschloss sich Fr. Kfi2ik im Jahre 1884, seiner Stellung bei der Eisenbahn PilsenPriesen, die er bis dahin noch immer bekleidet hatte, zu entsagen und sich vollständig seinem industriellen Etablissement zu widmen, das er gleichzeitig nach Prag-Karolinenthal verlegte. Hier war die Ausdehnung der Werkstätten, welche sich in gemietheten Localitäten der Danökschen Maschinenfabrik befanden, auch noch recht bescheiden. Die damalige

Thätigkeit umfasste vor allem den Bau von Dynamomaschinen, die bis dahin nahezu ausschliesslich vom Auslande bezogen wor­den waren. Es gelang, durch die besondere Aufmerksamkeit, welche der Fabrication gewidmet wurde, und durch fortgesetzte ra­tionelle Versuche ausserordentlich günstige Resultate zu erzielen, wobei ein von Kri­tik erfundener, eigenthümlich construirter und sehr ökonomisch functionirender Ring­inductor damals allgemeine Anerkennung fand. Bei der stets steigenden Bedeutung der Firma wurden bald die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten zu enge, und so erfolgte die Uebersiedlung in ausge­dehntere Localitäten, nämlich in eine auf­gelassene Oelfabrik, die gleichfalls dem Hause Danök & Co. gehörte.

Dass die Entwicklung des Etablisse­ments auch von da ab im Aufsteigen be­griffen war, davon gab die Prager allge­meine Landesausstellung (18g 1) Zeugnis, auf der die Objecte der Firma Kfi2ik die grossen Fortschritte der Elektrotechnik glänzend wiederspiegelten. Damals wurde Fr. Kfiiik in Würdigung seiner Verdienste als Indu­strieller, wie auch wegen seiner persönlichen Wirksamkeit anlässlich der Ausstellung ein neuerlicher Beweis der kaiserlichen Huld zutheil, indem er mit dem Orden der eiser­nen Krone III. Classe decorirt wurde.

Von den Anlagen, welche anlässlich dieser Ausstellung vom Etablissement Fr. Kritik geschaffen wurden, ist gegenwärtig noch die elektrische Bahn am Belvedere in Prag im Betriebe. Dieselbe verdient besondere Er­wähnung, weil sie die erste elektrische Linie nach System Trolley in Oesterreich, sowie die erste elektrische Bahn in Böhmen überhaupt war.

Um den heutigen Thätigkeitsbereich der geschilderten Firma in Kürze zu begrenzen, ist zu constatiren, dass derselbe gegenwärtig das gesammte Gebiet der Starkstromelektrotechnik umfasst. Als Specialerzeugnisse der Abthei­lung für Kraftübertragungsanlagen seien besonders ökonomisch arbeitende Tram-Motoren genannt, mit denen, sowie bei dem Bau von elektrischen Bahnen überhaupt, die Firma selbst gegen die Uebermacht der grossen fremdländischen Etablissements, allerdings bei Anspannung ihrer vollen Kräfte, zu concurriren vermag. Die Versuche Fr. Kfiäflks mit dem Stromzuführungssystem im Strassenniveau durch Theilleiter fanden die Anerkennung hervorragender Fach­männer und auch der obersten österreichischen Behörde, des hohen k. k. Eisenbahnministeriums; jetzt ist derselbe neuerdings mit der Vorbereitung von Versuchen, die Verwendung der elektrischen Antriebskraft auf Local- und Tertiärbahnen betreffend, sowie mit neuen Blocksignalapparaten für Eisenbahnen, vollauf beschäftigt; diese Versuche haben schon recht greifbare Form gewonnen und sollen demnächst der praktischen Erprobung zugeführt werden.

Nicht minder hervorragend als auf dem Gebiete des Bahnbaues sind die Leistungen des Etablissements, welche die Herstellung von stabilen Elektromotoren betreffen. Der Bau von elektrischen Centralanlagen und der

Offener Wagenmotor für elektrische Bahnen.

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