zugewendet wurde* Das kam auch in einer Reihe von Publikationen zum Ausdruck, welche Werke für einzelne graphische Zweige wertvolle Quellen darstellen« Wohl wurde auch sorgfältig darauf geachtet, das Niveau der typographischen Arbeiten auf dem über­kommenen Stand zu erhalten« Aber eine vielleicht zu weitgehende Vorsicht beobachtete die Leitung der Hof- und Staatsdruckerei, gleich anderen namhaften Berufsangehörigen, gegenüber den gegen das Ende des XIX» Jahrhunderts vor sich gegangenen gewaltigen Umwälzungen auf dem Gebiet des Buchgewerbes« Namentlich der Umschwung im Schriftwesen, der allerdings bei einem großen Teil der Fachleute anfänglich heftigen Widerspruch auslöste, aber auch die moderne, glänzende Vervollkommnung des farbigen Illustrations­buchdrucks waren auf das Staatsinstitut nicht von jenem wünschens­werten Einfluß gewesen, da§ es auch in diesen Zweigen an der führenden Spitze bleiben konnte« Vielmehr trat hier, im Akzidenz­fache und Kunstdruck, die Überlegenheit mancher Privatoffizinen offen zu Tage« Das unerwartete Hinscheiden Hofrat Volkmers bereitete seinem verdienstlichen Wirken in den erwähnten graphi­schen Fächern und in der Reorganisation des administrativen und technischen Dienstes ein jähes Ende« Hofrat GANGLBAUER, der nunmehr an die Spitze des Instituts berufene Direktor, erkannte rasch die oben angedeutete, einzelnen typographischen Abteilungen unleugbar anhaftende Rückständigkeit und bemühte sich nicht ohne Erfolg, auch im Kunstbuchdruck der Anstalt die altgewohnte ehrenvolle Position zu erringen« Erreicht wurde dies durch die Her­anziehung und Ausbildung besonders befähigter Akzidenzsetzer, durch Schulung von Maschinenmeistern für den Illustrationsdruck, durch die Schaffung neuen Schriftmaterials, welches sowohl den modernen künstlerischen Anforderungen, als auch hygienischen und technischen Grundsätzen in gleichem Ma§e entspricht, und durch eine weitgehende Ausgestaltung der Abteilung, welcher die Herstel­lung der Monochrom- und Dreifarbenautotypie-Klischees obliegt« Auch in technischer, betriebshygienischer und ökonomischer Hinsicht wurden besonders in den Schriftgu§- und Buchdruckabteilungen zum Teil bedeutsame Reformen eingeführt« Und so hat, von Degen ange­fangen mit der einzigen Ausnahme des zweiten Institutsleiters jeder der bisherigen Direktoren in seiner individuellen Art dazu bei­getragen, den Ruhm der Anstalt zu vergrö§ern und zu befestigen« Wenn des Einen Eigenart diese Richtung, des Anderen Vorliebe jene einmal in besondererWeise begünstigte, so war dies doch nie von beträchtlicherem ungünstigen Einfluß gewesen; es hat vielmehr in mancher Hinsicht Nutzen gebracht« Und als sehr dankenswert ist

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