erstenmal in der Staatsdruckerei angefertigte „Hof- und Staatsschematismus“, der seit 1844 den Namen „Hof- und Staatshandbuch“ führt* Beim Durchblättern der neunzig Jahrgänge ersieht man nicht nur die allmählich infolge des Wachstums vor sich gegangene Änderung des Äußeren, sondern welthistorische Denkwürdigkeiten drängen sich da oft in unmittelbarer Folge* Die alljährlich in etwa drei Monaten zu vollendende Drucklegung des umfangreichen „Niederösterreichischen Amtskalenders“ erfolgt mit einer Sorgfalt, die in Anbetracht dieses kurzen Zeitraums erstaunlich ist*
|Qber nicht nur die von Anbeginn in weiten Grenzen sich bewegende Produktivität, sondern vielmehr S die Vollkommenheit und Schönheit der aus der Staatsdruckerei hervorgegangenen Gelegenheitswerke ist der Gegenstand ungeteilter Bewunderung* Sorgfältiger Satz, richtige Schriftenwahl, reichliche Raumbemessung und ein gleichmäßiger korrekter Druck selbst bei den umfangreichsten Werken, die manchmal Dezennien zur Fertigstellung brauchten, zeichnen alle Bücher aus der Staatsdruckerei aus. Der großen Menge, umfaßte doch die Anstaltsbibliothek Ende 1903 von eigenen Werken 8112 Nummern, seien j e einige, die ve rschiedenen Epochen repräsentierend, entnommen*
en bemerkenswerten Anfang machten die unter dem genialen Auer entstandenen Werke* Sie sind zum Teil, dem damaligen Geschmack gemäß, mit farbigen Einfassungen oder einer solchen in Golddruckversehen; einzelne besten bereits sehr schwie- rige, prächtige typographische Farbendrucke, wie „Das arabische hohe Lied der Liebe“, vonHammer- Purgstall,1854, und die „Geschichte der Auer“, 1862* Die Holzschnitte hiefür stammten aus dem von Auer errichteten Holzschneideatelier, das von Friedrich Exter, einem in diesem Fach sehr begabten Künstler, geleitet wurde* Daselbst fand auch zum erstenmal der Farbenholzschnitt eifrige Pflege. Mit welchem Erfolg, lehren die aus jener Zeit stammenden herrlichen Farbendrucke* Bedeutende Leistungen bildeten das in vier großen Foliobänden 1857 erschienene Werk von Dr* Hirtenfeld „Der Militär-Maria-Theresien-Orden“, das Großfoliobuch „Reise Ihrer Majestäten Franz Joseph und Elisabeth durch Kärnthen“, 1859, und „Die Kleinodien des heiligen römischen Reiches deutscher Nation“, von Dr* Fr* Bock, 1864, dessen typographischer Teil den allseits anerkannten chromolithographischen in feiner Übereinstimmung ergänzt. Von außergewöhnlich umfangreichen Werken sind zu nennen: „Die Literaturgeschichte der Araber“, von