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sechs Personen und ganz geringfügige Betriebseinrichtungen* Es war für sie auch keine schöpferische oder überhaupt umfangreichere Tätigkeit beabsichtigt, sondern es oblag ihr nur die ständige Ergän­zung des vorhandenen Schriftenmaterials» Dieses bestand aus einer vollständigen Garnitur der damals als die schönsten angesehenen Wallbaumschen Frakturschriften und aus einigen Serien französischer Antiqua- und Kursivschriften. Dieser engumschriebenen Aufgabe kam die Abteilung unter Degen in der zufriedenstellendsten Weise nach« Unter seinem Nachfolger geriet jedoch auch die Schriftgießerei ganz in Verfall» Das in Verwendung stehende Satzmaterial blieb trotz völliger Abnützung im Gebrauch und es bedurfte, nachdem kein geregelter Umguß mehr erfolgte, unzähliger Defektgüsse t deren jeder seine eigene Zurichtung hatte, so daß also von einer Überein­stimmung nicht mehr gesprochen werden konnte. Verschärft wurde dieser Zustand durch den im Laufe der Jahre erfolgten Kauf von gleichfalls in Kegelhöhe und -große nicht korrekten Schriften. So kam es, daß Auer, als er die Leitung der Staatsdruckerei übernahm, ein fast völlig unbrauchbar gewordenes Letternmaterial vorfand, mit dem nun in der kürzesten Zeit gründlich aufgeräumt wurde. Auer ließ ungesäumt den Neuguß von zwölf Graden Frakturschrift mit den dazugehörigen Auszeichnungsschriften, je einer Garnitur Antiqua- und Kursivschrift und den Umguß von 633 Zentnern alter Schriften vornehmen. Damit war neues, frisch pulsierendes Leben in die Schrift­gießerei gekommen, und die Herstellung sehr kleiner Schriften, zum Beispiel einer Diamantfraktur, bewirkte eine Anspannung aller ihrer Kräfte. Für weitere ununterbrochene Arbeit war reichlich gesorgt.

angels eines unserem damaligen Landesmaß ent­sprechenden Systems, hielt fast jede Druckerei ein selbstgewähltes, nichtsweniger als einwandfrei fundiertes Maßverhältnis bei ihren Schriften ein, welches aber nicht einmal bei den Schriften ein und ^ derselben Offizin immer vollständig übereinstimmte* Dieser Zustand mußte sich naturgemäß in der unangenehmsten Weise geltend machen, als doch erklärlicherweise gerade bei der Schaffung von Satzformen, die aus unendlich vielen kleinen Teilen zusammengefügt werden, die Schwierigkeiten sich ins Ungemessene steigern, sobald diese zahlreichen Komponenten nicht die strengen Maße eines Systems besitzen. Ein solches schuf nun Auer mit seinem auch den Denkschriften der kaiserlichen Aka­demie der Wissenschaften einverleibten WerkUber das Raumver­hältnis der Buchstaben. Er legte seinem, in dem 1849 erschienenen und, was Satj anbelangt, vielleicht einzigen Buche beschriebenen