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an erweist diesen Publikationen, bei denen der Einband häufig wichtiger war als der Inhalt, die Bilder immer anziehender als der Text und die man nach dem Publikum, in dem sie gingen, allen Grund hätte, als Protjenliteratur zu bezeichnen, eine hohe Ehre, wenn man konstatiert, da§ das Werk des Kronprinzen Rudolf durch seinen Titel mit einer Serie derselben zusammenhängt* War es doch für ganz andere Kreise berechnet, mit einer ganz anderen Gesinnung unternommen und einem sittlichen Ernst, von dem bei obigen Büchern kaum etwas zu verspüren war, begonnen und vollendet. Da§ zum Zwecke der Herstellung der für „Österreich-Ungarn in Wort und Bild“ notwendigen Holzschnitte in der k. k. Staatsdruckerei unter dem aus München berufenen Meister Wilhelm Hecht ein eigenes xylogra- phisches Institut „und in Verbindung damit in der Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie eine Fachschule für Xylographie errichtet, da§ damit für diesen Zweig der graphischen Künste ein neuer Mittelpunkt geschaffen wurde, ist bekannt (siehe Langl a. a. O.). Desgleichen, da§ man für das Fach des Kupferstichs Johannes Sonnenleiter als künstlerischen Beirat in die k. k. Hof- und Staatsdruckerei berief und dort auch ein eigenes Atelier unter dem jungen, strebsamen Thomas Hrn5ir, einem Schüler
Jacobys, gründete. / SL15'jiL^ / 2^ / SL\5'2^ / 2L^ / 2L Sjorträtstiche des letzteren, von welchen insbesondere die nac k Originalen von H. v. Angeli geschaffenen ÖL a Porträts des Kronprinzen Rudolf und der Kron
prinzessin Stephanie hervorzuheben sind, fanden au ^ ^ cn Ausstellungen in der Folge ebenso ihre wohl- verdiente Anerkennung wie seine nach Palma vecchio
_gestochene Madonna und wie das ebenfalls im Verlag
der k. k. Hof- und Staatsdruckerei erschienene, von Karl Klaus nach einer Photographie gestochene Porträt des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht. Und was die Leistungen Wilhelm Hechts betrifft, so wird sein Holzschnitt nach H.v. Angeli, Seine Majestät Kaiser Franz Joseph in ganzer Figur und im Ornate des goldenen Vlieses darstellend, schon auf der Ausstellung von 1886 und ebenso auf jener von 1888 von Kennern und Laien als ein „Ehrenblatt“ bezeichnet. Höchst wirkungsvoll, hervorragend schon durch seine Dimensionen, ist es nach jeder Richtung hin ein Meisterwerk. „Lehrreich ist es vor allem in Bezug auf die Mittel, über welche die heutige Xylographie gebietet, um das verschiedenartig Stoffliche darzustellen“ (siehe Langl a.a.O„ Volkmer, Chronik der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, 1888, Seite 102).
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