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Artikel (siehe Zeitschrift für bildende Kunst, 1875, Seite 236 ff*), dann Adieu Holzschnitt und Kupferstich! Mittlerweile gewannen die photographischen Reproduktionsverfahren rasch steigende Be­deutung* Es erfolgte die Herausgabe der gro§en Galeriewerke durch Braun in Dörnach, welchem sich bald Hanfstasngl in München an- schlofj* In Paris begannen Boussod & Valadon den Heliogravüren- Kunstverlag; in den Achtzigerjahren erfand Klic in Wien seinen heliographischen Halbton-Atzprozefj, welcher alle ähnlichen älteren Methoden rasch verdrängte und von größter Wichtigkeit für den Kunstverlag wurde* Angerer & Göschl in Wien hatten die Zinko- typie zur großen Vollkommenheit gebracht, Löwy inWien kultivierte den Lichtdruck; auch der Staat lie§ diesen Techniken als den ver­vielfältigenden Künsten der Zukunft offizielle Anerkennung ange­deihen als 1887 Unterrichtsminister Freiherr von Gautsch die k* k* Graphische Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Re­produktionsverfahren ins Leben rief* Die Hof- und Staatsdruckerei säumte nicht, sich die neuen Errungenschaften auf diesem Gebiete nutzbar zu machen* Ende des vorigen Jahrhunderts gingen aus ihren Anstalten viele sehr erfolgreiche Arbeiten hervor. Originell waren die in der Staatsdruckerei zuerst ausgeführten Versuche, die helio­graphischen Prozesse durch Heranziehung des von Ives in Amerika erfundenen, direkten typographischen Leimprozesses (sogenanntes amerikanisches Kupferemailverfahren) leistungsfähiger zu machen, was durch Anwendung der direkten Kopierung des Rasterbildes auf die Kupferplatte (ohne weitere Übertragung) und Einät$en des­selben möglich wurde* Stand sohin die Epoche Anton Becks unter dem Zeichen der Förderung des Kupferstichs, der Radierung und des Holzschnitts, so erntete das Regime Ottomar Volkmers (bis 1901) wohlverdiente Erfolge durch Einführung der neuen photomechani­schen Reproduktionsverfahren, welche in noch steigendem Ma^e durch seinen Nachfolger Hofrat Ganglbauer gewürdigt und erfolg- £&£S/£7£1&£&£9/ reich gefördert werden.

on Photogalvanographien, die bereits unter Auer aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei hervor­gegangen sind, war oben bereits die Rede. Schon 1859 erscheint in der Gruppe der Holzschnitte in dem Verlagskatalog die oben auch schon erwähnte, von Bock gestochene Endersche Madonna sowie

_eine Landschaft von Calame als typographische

Drucke von Exter, wohl mit Hilfe von galvanoplastisch gewonnenen Kopien der Holzstöcke beziehungsweise des Kupferstichs hergestellt* In derselben Zeit, 1858 bis 1859, bringt der Verlag auch noch zwei

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