Photographien nach den Tuschzeichnungen von Leander Ruß, Die Gründung Wiens (Flucht der Markomannen vor den Römern über die Donau) und Die Gesandtschaft: des Cheruskerfürsten Hermann überbringt dem Markomannenkönig Marbod den Kopf des Varus, in den Handel# Im Jahre 1872 stellt auf Grund dieser, oder was wahr­scheinlicher, neuer photographischer Aufnahmen der fraglichen Hand­zeichnungen, der Leiter der galvanoplastischen Abteilung, Faktor Pecher, Reproduktionen her, die gegenwärtig in den Sammlungen, die sich ihres Besitzes erfreuen, unter dem Namen Photogravüren gehen, die er aber selbst, des außerordentlich umständlichen tech­nischen Verfahrens wegen, das er sich ersonnen entwickeltes Pigmentbild durch Klopfen mit einer Bürste gekörnt, galvano­plastische Kopie als Photoplastik bezeichnet# Noch unter Auer in den Fünfzigerjahren wendeten in der Zinkätzung der Kupferstecher Tomassich und Faktor Knoblich ein der oberwähnten französischen Gillotage ähnliches Verfahren an, über welches letzterer eine Schrift publizierte (Die Zinkographie, Wien 1865)#

Quellenmäßig alle Versuche festzustellen, mit denen die k# k# Hof- und Staatsdruckerei bis gegen das Ende der Siebzigerjahre außerdem noch zur Ent­wicklung der modernen photomechanischen Ver­fahren beigetragen haben mag, sind wir leider außer stände# Auf der Jubiläums-Gewerbeausstel­lung von 1888 war sie in der Lage, auch ihrerseits einenAufschwung zu dokumentieren# Da zeigte sie außer jenen oben bereits zitierten Publikationen in Buchform einige Halbton- Photolithographien mittels des Orell-Füßli -Verfahrens; da hatte sie außer den zehn schon 1880 herausgegebenen Photogravüren nach Kupferstichen in dieser Technik eine anziehende Kollektion land­schaftlicher Charakterbilder nach Kreidezeichnungen von Marak, wie Schweigen (der Vahrnersee in Tirol), Murmeln (Motiv aus der Gegend von Weidlingau), Brausen (Donaugegend bei Theben) und Tosen (aus dem Ridnauntal in Tirol) zur Schau gestellt# Da inter­essierte sie durch die beiden für Österreich-Ungarn in Wort und Bild hergestellten, einen nieder- und einen oberösterreichischen Landmann darstellenden Volkstrachtenbilder, von denen sie außer den heutigen Abdrücken, zur näheren Veranschaulichung des Zusammenhangs der Farben, auch die Drucke der einzelnen Farben­platten exponierte (siehe Volkmer, Die Graphischen Künste auf der Wiener Jubiläums-Gewerbeausstellung 1888, Chronik der Gesell­schaft für vervielfältigende Kunst 1888, Seite 104, ff#)# Nicht lange nach dieser Ausstellung machte ein aufmerksamer Beobachter der

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