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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Die allgemeine politische Lage zu Beginn des Wahres IW4.

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zahl ist schwer zu bestimmen, sie soll - den sehr ungleichen Schätzungen nach - 30 bis 50 000 betragen. -

Die Buschmänner endlich, die auk der niedrigsten Kulturstufe stehenden Eingeborenen des Landes, leben nördlich des Waterbergs, im Osten und an den Lüsten des Schutzgebiets zerstreut, doch finden sich bei ihnen - meist gerade in den entlegensten, ödesten, wasserarmen Oebisten - hier und dort auch Organisationen, die an die Stammssverbände der übrigen Ein­geborenen erinnern könnten. Sprechen doch einzelne Behende sogar von Buschmannskapitänen."

Während sich die Bsrgdamara im allgemeinen bei den Siedlungen der Weihen und Eingeborenen einkinden und als Birten, knechte und Lirbeiter gesucht und geschätzt sind, halten sich die Buschmänner meist scheu zur Seite und sind nur selten bereit, sich dem Zwangs eines Dienstes zu fügen. Ihre Zahl zu schätzen, ist schwer, doch mag sie einige Lausende betragen.

vie allgemeine politische Lage zu lZeginn des Wahres 1904.

Von all diesen Eingsborenenstämmen hatten seit dem Beginn des energischen Vorgehens der deutschen Begierung - seit 18Y3 bereits zahl­reiche gegen die neuen Berren in Waffen gestanden. Von anderen hatten sich einzelne Krieger in oft bedeutender Zahl den kämpfenden Volks­genossen angeschlossen, ohne dah der Stamm, zu dem sie gehörten, sich offen an den Feindseligkeiten beteiligte. Erwägt man weiterhin die bereits durch die früheren Bassenkriegs zwischen Bsrero und Bottentottsn hoch­entwickelten kriegerischen Eigenschaften der Mehrzahl der Eingeborenen Südwestakrikas und ferner ihre zweifellos bestehende politische Unzufrieden­heit, die sich höchst einfach lediglich durch das Bestehen der deutschen Berrschakt an sich erklärt, so ist es einleuchtend, dah die deutsche Sache unter den Eingeborenen nur sehr wenige von solchen freunden besah, die sich durch das Erkennen des Wertes der europäischen Cultur und durch die