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Die allgemeine politische Lage zu Beginn des Wahres 1904.
hierdurch hervorgerufene Interessengemeinschaft an die Deutschen gefesselt kühlten. Lediglich die Bastards von Behoboth können diesen §reunden zugezählt werden.
Die Missionen hatten zwar, wie bemerkt, unter den Eingeborenen käst aller Stämme, besonders unter den löottentotten, zweifellos Erfolge erzielt, aber ihre Schützlinge waren bereits in den Basssnkriegen vor 1893 in politischer löinsicht dem Bat der im übrigen hoch angesehenen Missionars nur dann gefolgt, wenn dieser Bat sich in seinen §olgsn mit den politischen Bestrebungen des Stammes vereinen ließ. Der Einfluß der deutschen löerrschakt, deren Machtmittel die Eingeborenen zeitweilig gefügig und unterwürfig machten, hat die Mission anscheinend dazu gebracht, den eigenen Einfluß stark zu überschätzen. Wir werden dies später beobachten können.
In wirtschaftlicher Beziehung waren innerhalb des kurzen Zeitraums seit 1893 starke, ja zum Lei! auffallende §ortschritte gemacht worden, köieran hatten weder die kriege der Deutschen gegen die Eingeborenen noch der aus ihnen sich herleitende Umstand etwas zu ändern vermocht, daß gerade ein Leil der wirtschaftlich am höchsten stehenden Weißen harte Verluste gehabt, ja zum Dell alles verloren hatte. Diese fingen eben mit ungeschwächter Willenskraft „von vorn" an, und ihre Brbeit gedieh.
Im )ahrs 1893 konnte man die Zahl der weißen Bnsiedlsr „an den §ingsrn" abzählen. Die Vieh- und sonstige wirtschaftliche Produktion derselben war gleich Du». Ihren gesamten IZedark an lebendem Vieh mußte die Legierung durch k^auk bei den Eingeborenen, fast ausnahmslos bei den löerero decken. Dur wenige der ältesten (meist Missions-Molonisten kamen neben diesen in Betracht, und auch deren Berdsn stammten zumeist ursprünglich von den löerero, von denen sie im Austausch kür eingeführte Gebrauchsartikel im sogenannten „§eldhandel" erworben wurden. Waren die Eingeborenen zu jener Zeit einmal schlecht gelaunt, wie 1893 infolge des kurz zuvor von der Legierung erlassenen Waffen- und Munitionseinfuhrverbots, dann stiegen die Vishpreiss infolge der geringen Bereitwilligkeit, zu verkaufen, okt innerhalb weniger Lage bedeutend. In den fahren 1893 bis 1895 war dies geradezu zur Kalamität geworden.
Diese Verhältnisse hatten zehn )ahrs später ein wesentlich anderes Gesicht angenommen. Die von der Begierung und einigen deutschen (kolonial-, Siedlungs-) Gesellschaften in Besitz genommenen Leile des mittleren