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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Der SufstcmL der Serero.

Nuhe in die Zukunft sehen, trotzdem aber blieb die Lage eine überaus gefahrvolle, und man war gezwungen, nach zwei Seiten Front zu machen, nachdem der Nechale-Stamm der Ovambo einen Lingrikk auf die kleine, nur mit dem Sergeanten Orohmann und 4 Leitern besetzte Station Namutoni am Ostende der Stosa-Salzpfanne gemacht hatte. Llm 2. Februar nämlich, gerade als die Sesatzung Namutonis den IZekehi erhalten hatte, sich nach Oroottontein heranzuziehen, wurde plötzlich der Anmarsch einer großen Ovambohords gemeldet. Die Sesatzung hatte kaum Zeit, sich auf den festen Lurm zurückzuziehen, als bereits 600 Ovambo unter Kapitän Nschale in die Station eindrangen und zu plündern begannen. Das Feuer der fünf tapferen jagte sie zurück, und bald darauf begann der Nngrikf auf den Lurm, der mit einem Saget von Osschosssn überschüttet wurde. Dann folgten mehrere Sturmvsrsuche, die unter dem wohlgszielten Feuer der Deutschen zusammenbrachen. Nls über 100 Leichen den Kampfplatz bedeckten, zogen die Ovambo gegen Nbend ab, und die deutsche IZssatzung, die sich fast ganz verschossen hatte, konnte sich nach (Zroottontsin retten.

Die Ovambo unternahmen in der Folgezeit zwar keinen neuen An­griff, bildeten aber doch durch ihre unsichere Saltung eine dauernde Oefahr für die in (Zrootkontein versammelten Weißen. DenSeiden von Namutoni" ist es neben der umfassenden Lätigksit des Oberleutnants Volkmann zweifellos in erster Linie zu verdanken, daß sich nicht Massen deutsch­feindlicher Ovambo im Februar 1004 den Serero anschlössen.

V^aterbsrg.

Sin schwerer Schlag für die deutsche Sache war die Ermordung sämt­licher deutschen Männer in Waterberg. Sier hatte die unsinnige Kauf­lust der Serero kurz vor dem Nusbruch des Nufstandes in Okahandja zwar bereits den Verdacht der Weißen erregt, und der Stationschef, Sergeant Nademachsr, hatte hierüber nach Windhuk berichtet - dennoch aber blieb bis zum 14. Januar alles ruhig. Nn diesem Lage aber stürzten sich die Mordbuben auf die deutschen Männer, von denen, außer dem Missionar Sich, nicht einer ihren Seulsn entrann. So wurden in den Säusern, auf der Straße und am Neubau des Stationsgebäudes zwei Unteroffiziere, drei Neiter und sieben Zivilpersonen erschlagen. Zu erfolg­reicher (Zegenwehr kam es an keiner Stelle.