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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Das Lingreiksn S. M. S.babichl".

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nahmekällen einmal zu Oebote stehen werden. Es kommt vor, datz der ein­geborene Späher einen ganzen Lag und länger an einer Stelle bewegungslos liegen bleibt, um den günstigen Augenblick abzuwarten, in dem er eine Unaufmerksamkeit des ihn umgebenden §eindes benutzen kann, um hindurch- zuschlüpken. So kann die Erreichung des Zieles sich lange hinziehen und währenddessen ist der Späher, der sich mit allzuviel Proviant nicht belasten darf, auf §eldkost angewiesen: die Wurzeln, die der lZoden ihm bietet. Ausgezeichnete Späher hat es unter den IZastarden gegeben, bei denen die Landsskenntnis des Eingeborenen sich mit der größeren Intelligenz und dem größeren Mut des Weißen vereinigt, namentlich unter den älteren, in den unaufhörlichen kriegen der verschiedenen Stämme aufgewachsenen Leuten.

Durch eine starke Patrouille eine Aufklärung nach der Abteilung von Zülow und nach Okahandja hin zu versuchen, erschien der Srisgs- leitung mit Aufsicht auf die dadurch bedingte sehr erhebliche Schwächung der Verteidigung von Saribib aber wohl unzulässig.

Die lZesatzung von Saribib hatte bis zum Eintreffen der Marine- abteilung durch patrouillenrsitsn bereits funk Mann an Lotsn, Verwundeten und Vermißten verloren; sämtliche Verluste hatten an einem und demselben Lage, Sonnabend, den 16. )anuar, sich ereignet. Der Lierarzt Sempn^, der Leiter der bei Okatjimukuju, 15 km von Saribib gelegenen, jetzt voll­ständig demolierten bakteriologischen Station, war auf dem Aitt nach dieser Station aus dem Sintsrhalt erschossen worden, der zweite Aeiter der Patrouille, (Zanzhorn, wird vermißt, nur der dritte, Leutnant d. A. Sauber, dessen §arm Okakoara von den Serero geplündert worden ist, kam von dieser Patrouille nach Saribib zurück. Von der zweiten, aus zwei Aeitern bestehenden Patrouille, die nach der Saribiber Pforte hin aufklären sollte, kehrte auch nur ein Aeiter, aber verwundet, zurück, der (Zastwirt und §arm- besitzer Aösemann. Er hatte zwei Schüsse in den Arm erhalten und befindet sich jetzt im Lazarett, glücklicherweise auf dem Wege der Sesssrung. Der andere, namens Schröder, wurde erschossen. Die Leiche ist noch nicht auf­gefunden. An demselben Sonnabend kam auch der ehemalige Sergeant Dietrich von seinem kühnen Aitt nach Windhuk zurück und wurde bei der Saribiber Pforte verwundet. Die Verwundung, die anfangs sehr bedenklich aussah, scheint zu allgemeiner §rsude sich besser anzulassen, als man glaubte hokken zu dürfen.