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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Das Eingreifen 3. M. 5. .löabichl'.

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223,5 km, wo die Dahn eine nach beiden Seiten kaum merklich an­steigende weite Fläche durchschneidet, die Unterspülungen eine solche Aus­dehnung annahmen, daß zwei Stunden hintereinander fortgesetzt gearbeitet werden mutzte und der Zug nur schrittweise, so wie die Ausbesserungen vor sich gingen, nachfolgen konnte.

Dach Ueberwindung dieser sich auf etwa l >/» km ausdehnenden Strecke kiel ein gewaltiger Oewitterrsgen ein, der die eben vollendete Arbeit wieder zu zerstören drohte und deshalb zur Rückkehr zwang, tatsächlich fanden wir denn auch auk der Dückkahrt die Strecke an verschiedenen Stellen auf dem besten Wegs, wieder unkahrbar zu werden. In wildem Strudel stürzten die Wassermasssn über die Gleise und wühlten das Erdreich längs der Schwellen auf. Die vor wenigen Stunden noch trockenen kleinen Diviers hatten sich in reißende (Zistzbächs verwandelt. Dabei strömte der liegen unaufhörlich weiter, erst zwischen Otjimukoka und Okatjimukuju nachlassend. Um 3 Uhr nachmittags traf der Zug in Saribib wieder ein.

Um folgenden Morgen (22. Januar) 5^/z Uhr wurde mit einem noch stärker besetzten und mit Eisenbahnbaumatsrial, wie Schwellen, Durch­lässen u. dergl. reichlich ausgerüsteten Zugs unter dem Kommando des Sapitänleutnants 6ygas selbst wiederum aufgebrochen. Deim Zuge be­fanden sich lZaumeistsr Laubschat und Ingenieur Weidenhaupt von der Otavibahn. Ohne wesentlichen Aufenthalt ging es durch Okat- jimukuju bis Otjimukoka, das kurz vor 8 Uhr erreicht war. Sinter Otji­mukoka begannen die Zerstörungen des gestrigen Degens sich zu zeigen. An einigen Stellen wurden durch halbe Wellblechrohre und Schwellen kleine Durchlässe hergestellt, die schlimme Stelle von gestern war aber wiederum gänzlich unkahrbar und erforderte heute eins Reparatur von nahezu 3 Stunden Dauer, damit der Zug darüber hinweg konnte. Als dies endlich erreicht war, gebot bei 226,5 km eine kleine Drücke, deren Seitenwangen unterspült waren und unter der man bereits ein löolzgerüst als Stütze angebracht hatte, einen mäßigen Aufenthalt, weil eine neue Unterspülung mittels großer Steine gestopft werden mußte. Dach weiteren 2 km aber wurde dem ferneren Vordringen kür heute endgültig löalt ge­boten. Die eine Seitsnwangs einer kleinen Drücke mit mäßigem Fundament war unterspült und vollkommen umgestürzt, während die andere die ersten Spuren eines Disses zeigte. Die kurzen eisernen Drägcr, die die

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