Schwierigkeiten des Vormarsches.
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schilderten Gründen unerreichbar. Man war gezwungen, die einzelnen Transporte in größeren Zwischenräumen abzulassen, um zu verhindern, daß Schifte untätig und ohne entlöschen zu können auf der Aeeds lagen, was hohe kosten — sogenannte „Liegegelder" - verursacht. Der seinerzeit von einem Deii der deutschen presse erhobene Vorwurk, daß die Transporte zersplittert und zusammenhanglos im Schutzgebiet eingetroffen seien, ist darnach völlig unbegründet. Weise Vorsicht der Dehörden war es lediglich, die gebot, so große Fristen zwischen den einzelnen Sntsendungsn vorzusehen, daß der Voraussicht nach der eins Dampfer entlöscht haben mußte, wenn der nächste auf der Aeede eintraf.
Lrotzdem hat öfter eine größere Anzahl von Schiffen gleichzeitig auf Aeede gelegen, ohne entlöschen zu können - meist infolge schlechten Wetters, mehrfach auch infolge zeitweiliger Onbrauchbarksit der Schlepper und Leichter. —
Aber noch ein weiterer Umstand verbot gebieterisch den geschlossenen Vormarsch größerer Lruppenmassen von der l^üste Südwestakrikas in das Innere: der Mangel an geeigneten, mit Wasser und Weide genügend ausgestatteten Straßen, löierzu kam noch, daß die Lissnbahn Swakop- mund-Windhuk ihrer gesamten Anlage nach den gesteigerten An- korderungen des Krieges - besonders im ersten Lei! desselben - nicht nachkommen konnte. Sie wurde erst leistungsfähiger, nachdem die Cissnbahn- truppsn mehrfach verstärkt worden waren *) und man das rollende Material auf eins den Anforderungen entsprechende lööhs gebracht hatte. —
Unter der Ungunst dieser Verhältnisse hatten die Verstärkungen zu seiden, die im )uni und )uli im Schutzgebiet eintrafen und unter angestrengtester Arbeit dort ihre Mobilmachung beendeten. Aund 3500 in der I^apkolonie aufgekaufte Pferde und Maultiere wurden in derselben Zeit im Schutzgebiet gelandet, zum Deil in Lüderitzbucht zur tZerittsnmachung des kür den Süden des Schutzgebiets bestimmten Transports.")
An weiteren Lruppenentsendungen wurden in Voraussicht der im Felds zu erwartenden bedeutenden Abgänge 4 Srsatzkompagnien und 2 Crsatz-
'1 Noch im Juni wurde eine Verstärkung derselben auf ein IZataillon zu zwei IZaukompagnisn beantragt.
"> 7. und s. Nomp. 2. Ngts. und 8. IZatterie unter Major von Lengerks. Mit der bereits im Süden befindlichen 4. Nomp. (von troppv! bildeten Liess rruppen das III. IZataillon 2. kelörsgiments. vie 7. lZomp. blieb jedoch vorläufig als Nrbeitstruppe in Swakopmund.