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hier lag die ,,5pbil", eine der schmucken 500 t großen englischen Jachten, bereit, die den Verkehr aus dem Viktoria-5ee vermitteln.
Nach flotter Fahrt über den Lee erreichten wir die Hauptstadt Ugandas und gleichzeitigen Litz des Gouvernements Lntebbe. Um Abend verlebten wir ein äußerst gelungenes Fest in dem Hause des stellvertretenden Gouverneurs, das einen würdigen Abschluß in der wundervollen Illumination der großen Zufahrtsstraße fand, die sich in Lerpentinen vom Gouverneurspalast zum Nai hinabwindet. Für die Nacht nahm uns die „Spbil" wieder auf.
Noch umfing Müdigkeit die Augen der Schläfer, als nach schwerem Gewitterschauer die Jacht in der Morgendämmerung des 9. Juni die Anker lichtete, um uns dem Ausgangspunkt der Neise entgegenzutragen. Und wiederum war der Tag der Dunkelheit gewichen, als die Lichter Vukobas endlich in Licht kamen. Line begreifliche Erregung hatte alle erfaßt und jedermann suchte mit dem Fernglase die Dämmerung zu durchdrungen. Immer mehr näherten wir uns der Lingangsstraße, und als das stolze Schiff durch die Enge zwischen der Toteninsel und dem Festland von Bukoba hindurchglitt, flammten Naketen und bengalische Lichter am User auf, gespenstergleiche Schattenbilder in effektvoller Meise hervorzaubernd. Line Meile noch glitt die ,,Sybil" in lautloser Fahrt dahin, dann heulten die Sirenen, der Anker rasselte in die Tiefe, das Schiff erzitterte leicht und lag fest. Wir waren am Ziel.
Bald wurden die taktmäßigen Nuderschläge eines Nutters hörbar und wenige Minuten später konnten wir unsere Bukobaer Wirte, Hauptmann von Stümer, Oberleutnant von Wiese, Oberleutnant von Linsiedel, den eben aus Urlaub fahrenden Leutnant Lincke und den Oberarzt Marschall, an Bord begrüßen. Des Berichten? und Besragens wurde kein Ende und erst spät in der Nacht trennten wir uns.
Für den Morgen nach unserer Ankunft war ein feierlicher Linzug in Bukoba geplant. Als ich nach meiner Gewohnheit frühmorgens bei Sonnenaufgang im Ppjama an Deck ging, um mit dem Glase in der Hand die User des Landes zu studieren, das nun für ein Jahr lang unsere Heimat werden sollte, bot sich mir ein ungemein reizvolles Schauspiel dar. Aus der Lomah Bukobas und den dahinter liegenden festen Wohnplätzen für die jeweilig dort zu Besuch weilenden Groß-Sultane des Bezirkes lösten
h Boma — Fort, Befestigung.