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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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Die Karawane in Ruanda.

Am 4. August erfolgte vom Mohasi-See der Ausbruch nach Westen, der uns zunächst durch das sumpfige Lude des Sees hindurchfühlte. Um den Übergang zu bewerkstelligen, wurden große Mengen abgehauener Papyrusstengel schichtenweise übereinander gelegt. Auf dieser schwankenden, aber zuverlässigen Unterlage konnten selbst die Maultiere sicher passieren. Dann begann die übliche Uraxelei, die besonders für die durch das lange Standlager außer Übung geratenen Träger mühevoll wurde.

Auf einem Hügel in der Nähe des Dorfes Katschuri stand einladend und weit ins Land schauend ein mächtiger Baum, dessen gewaltige Urone ein schattiges Lager versprach. Einige Bienenkörbe winkten verheißungs­voll aus seinen Asten, süße Gabe versprechend. Dort wollten wir lagern, und bald streckten sich auch alle in der Hoffnung, nach getaner Arbeit gut zu ruhen, behaglich im Schatten des Baumes aus, während sich die Askari daran machten, die Zelte herzurichten.

Da fahre ich plötzlich, von einem schmerzhaften Stich hinter dem Dhr aus süßen Träumen aufgeschreckt, auf und schon fühle ich einen zweiten Stich auf der Nase. Wenig später ertönt auch Schubotz' Wehe­laut, der eben noch mit breitem Grinsen meinen Kapriolen zugeschaut hatte. Auch Wiese fuchtelt bereits, einen kräftigen Auch ausstoßend, mit den

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