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gespreizt zu werden pflegen, ähnlich wie wir es bei unseren vögeln, bei dem Pfau, dem Truthuhn, dem Birkhahn, zu sehen gewohnt sind. wir lächeln zwar über diese naive Negersitte, aber ganz zu Unrecht. Finden wir doch in unserem hochkultivierten Europa, ja sogar in Deutschland die nämlichen Ideen. Oder was ist der Schuhplattler der Gberbayern anders als eine Nachahmung des Balzgesanges und der Balzbewegungen des Birkhahnes?
Ganz anders gestalteten sich die Kriegstänze. Diese wurden in Gruppen aufgeführt, und auch hier unterschieden wir mehrere Phasen.
N)atussi-Tanz.
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Bald stürzten sich zwei Parteien wie zum Ungriff auseinander, die Speere und die langen Stäbe erhebend. Bald tanzte eine Unzahl Nrieger in verschiedenen Pas im Kreise um einen sich nach lNassai-Urt senkrecht mit anliegenden Urmen in die Lust schnellenden Mann. Über niemals wurden die Bewegungen wild, niemals arteten sie in groteske Sprünge mit rhythmischem Kriegsrus oder taktmäßigem Gestöhn aus, wie man dies bei den wilden Völkerstämmen sonst oft sieht, stets blieben die Bewegungen gemessen und vornehm. — Jede einzelne dieser Tanzgruppen war von einem der großen Watualen eingeübt. Die Negie über den gemeinsamen Tanz der vornehmsten hatte der Sultan selbst übernommen. Er unterließ es nicht, nach Beendigung jeder neuen Phase mich zu fragen, welche Gruppe meine Befriedigung erregt habe, und ich hütete mich wohl, etwas anderes als dem Chr des Herrschers angenehm Klingendes zu antworten.