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das seltene und begehrte Mld des Gorilla haust. Hier hinzugelangen ist äußerst schwer und zeitraubend und schließt jede andere Unternehmung aus. Wir haben nicht das Glück gehabt, das ersehnte Wild vors Uohr zu bekommen, obwohl wir Losung und frische Spuren fanden.
Ferner zeigten sich viele frische Glefantenfährten, bis in erstaunliche Höhen hinaus, und diese Tatsache legte die Vermutung nahe, daß man es hier mit einer neuen Zpezies, nämlich mit richtigen B erg elefanten zu tun habe. Die Eingeborenen bestätigten unsere Anficht, indem sie versicherten, daß der hiesige Elefant sich in der Tat stets an die bewaldeten Bergabhänge halte und niemals in die Ebene hinabwechsle. Wir spürten ihn in Höhenlagen zwischen 2200 und 3400 m, die er zu bevorzugen scheint. — Aus einem Ztreifzug an den Krater des Mgahinga sahen wir sogar fünf der Dickhäuter unter uns über eine Waldblöße ziehen. Diese Herde näherte sich des Abends bei Hellem Vollmondschein dem Lager und schreckte uns von der Ulahlzeit aus. Immer näher hörten wir das Brechen der Bambusstengel und jeden Augenblick erwarteten wir das Erscheinen der Elefanten auf der Wiese, jedoch vergeblich. In der Nacht aber wechselte einer auf kaum 100 Schritt laut brechend am Lager vorbei.
Da beschloß ich, mein Heil am folgenden Morgen zu versuchen. Als ich, winterlich mit dickem Jagdrock bekleidet, aufbrach, war wiederum die Wiese bereift und es bedurfte keines langen Suchens, um die frischen Fährten der Elefanten weiter unterhalb des Lagers aus der langen Wiese zu finden. ,
Was für Kontraste uns doch das Leben bietet: eine Elefantenjagd auf gefrorenem Boden! Im Geiste versetzte ich mich in die September-Landschaft des ungarischen Gebirges, wo ich fast am gleichen Tage des Vorjahres und bei ebensolcher Kälte den Kapitalen Brunsthirsch gejagt hatte.
Auf der vor Frost knirschenden Wiese nahmen wir nun die Fährte auf, die uns ohne erhebliche Steigung am Südhang des Mgahinga entlang in ganz prachtvolle Laubwaldpartien führte, aus deren Gipfel schon die erste Morgensonne spielte und deren lang herabhängende Lianen sich im boden- bedeckenden Urbusch verloren.
Von ferne schon hörten wir das Brechen der äsenden Dickhäuter und mit doppelter Vorsicht ging es daher weiter. In breiten Bahnen war das Buschholz, wo die Herde umhergetreten war, niedergetrampelt. Dies konnte als sicheres Zeichen gelten, daß die Elefanten auch jetzt noch mit Äsen
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