25Z —
und einem Tin mit Früchten. Dann legten wir uns zur Nuhe. Die Nacht glich der vergangenen. Wiederum verstärkte sich der Wind zum Sturm und rüttelte an den Zeltwänden und lockerte die pflöcke. Und als der Morgen anhub, waren die Berge wieder mit einem weißen Tuch bedeckt. Da der Nebel sich noch mehr verdichtet hatte, wurden der Verabredung gemäß die Lasten geschnürt und der Abstieg nach Burunga angetreten. Da hellten sich die Mienen der hart geprüften Träger endlich wieder auf und sie versuchten sogar aus schwachen Kehlen ein Liebchen anzustimmen. Nüchtern machten wir uns aus den Meg zum nächsttieferen Lagerplatz hinab, der Karawane weit vorauseilend. Dort erst gönnten wir uns einen Imbiß und den Trägern etwas Nuhe. Um Nachmittage wurde Burunga wieder erreicht. völlig erschöpft trafen die Träger einzeln und in großen Abständen ein. Einige waren sogar liegen geblieben und erreichten Burunga erst bei Nacht. Durch die Ausgabe eines Lxtra-Bakschisches wurde am folgenden Ruhetage das seelische Gleichgewicht der Träger jedoch schnell wieder hergestellt.
Um l. November wurde zu der Besteigung des Namlagira geschritten, der seine Eruptionen in der letzten Zeit zwar wieder eingestellt hatte, dessen weitem Gipfelkrater wir aber noch täglich dicke Vampswolken entsteigen sahen.
Der Namlagira ist von Burunga ebenso wie vom Ninagongo durch ein noch junges, ausgedehntes Lavaseld getrennt, das offenbar den parasitären Kratern am Südhange des Namlagira entstammt. Die breiten, fußdicken Schollen der Lava sind vielfach übereinander geschoben und türmen sich wie Eisschollen beim Eisgang eines Flusses hoch empor. Diese mußten überklettert oder da, wo breite Spalten die Schollen trennten, die klaffenden Zwischenräume mit Hilfe des langen Bergstockes in weitem Sprung genommen werden, vielfach werden die Schollen von zackiger Blocklava unterbrochen. Diese neigt in ihrer Porosität zum Bröckeln, bietet dem Fuße daher wenig Halt und verursacht häufiges Abgleiten und Stürzen. Die messerscharfen Kanten der Lava schneiden dann tiefe Schnitte in das Leder der Schuhe oder reißen Löcher in die Kleidung.
Das gesamte Lavafeld ist mit einer hellen, im Sonnenlicht weißlich erscheinenden FlechtenartH bewachsen und macht vollkommen den Eindruck eines ungeheuren Eisfeldes oder Gletschers; ein Eindruck, der durch den
r) Zur Llechtengattung Ltereoeaulon gehörig.