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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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denn zur endgültigen Feststellung eine belgische und eine englische Kommission abermals hinausgesandt, die gerade in den Tagen unserer Anwesenheit ihre Arbeit beendeten. Diese beiden Kommissionen hatten ihren Sitz bereits weiter nach Norden an den Semliki verlegt, doch war es uns noch später vergönnt, in beiden Lagern, kurz bevor die Herren in ihre Heimat zurückkehrten, einige Tage aufs liebenswürdigste dargebotener Gastfreundschaft zu verleben.

Jetzt liegt das Monopol der Salzausnutzung in den Händen des Sultans Kasakama von Toro, doch dürste die Negie nach endgültiger Fest­legung der nationalen Zugehörigkeit Katwes in geschicktere Hände über­gehen.

Am 5. Januar kehrten wir nach Kasindi zurück, wo in gemein­samer Beratung die Arbeitsgebiete für die nächsten Monate bestimmt wurden. Danach sollte Lzekanowski östlich um den Nuwenzori herumgreifend Toro und Unqoro berühren, Naven wurde beauftragt, zu Spezialstudien süd­lich von diesem Gebirge in das Gebiet der Wasongora zu gehen. Mr anderen gedachten zunächst geschlossen dem Lause des Semliki bis Beni zu folgen. Hierauf sollten uns die Westchänge des Nuwenzori sowie die Dstränder des großen Urwaldes, die bis fast nach Beni heranreichen, ein neues Forschungs­gebiet eröffnen.

Große Sammlungen waren in den letzten Tagen etikettiert, gebucht und zum versand verpackt worden. Gegen lOO Lasten lagen in Kasindi bereit. Die heimkehrenden Träger, die neuen Proviant herausgeschafft hatten, wurden zum Transport unserer Schätze nach dem Viktoria-See verwendet. Und als die stattliche Karawane in der Talsenkung verschwunden war, wandten wir uns nordwärts auf neuen Wegen neuen Zielen zu.