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Ins innerste Afrika : Bericht über den Verlauf der deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907 - 1908 / von Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg
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Als Bewaffnung tragen die wambutti Pfeil und Bogen und einen kurzen Speer. Die Spitzen der Waffen sind, entsprechend ihrer Verwendung zu Kriegs- oder Jagdzwecken, aus Eisen bezw. aus holz gefertigt. Sie werden von den Männern selbst geschmiedet oder geschnitzt und sind alle mit Pflanzengift versehen. Das Gift dieser Pfeile entstammt nach den Unter­suchungen des Dr. Max Krause vom hydrotherapeutischen Institut zu Berlin einer Stropchanthus-Art wahrscheinlich kispiäus oder komde, nicht

lvambutti-lveiber in Lalambongo.

§ratus. Nach Entfernung des Gistbelages zum Zwecke der Untersuchung entdeckte man, daß die Leute den Pfeil zirka 3 cm von der Spitze eingekerbt haben, um ein Abbrechen der giftigen Spitze in der Wunde zu be­günstigen. Das Gift ist schnell wirkend und tödlich, wenn es nicht gelingt, die Spitze des Pfeiles rechtzeitig zu entfernen und die Wunde auszusaugen. Selbst großes Wild erliegt der Wirkung stets; je nach dem Eintrittspunkt des Pfeiles wird das verenden mehr oder minder schnell nach der Ver­wundung erfolgen.

Die Weiber sind von abschreckender Häßlichkeit. In Größe wie Harbe gleichen sie den Männern. Gelegentlich findet man auch bei ihnen durch die Lippen gezogene, dünne Kupferringe, an denen eine Kaurimuschel hängt, als Schmuck. Die Kleidung ist meist noch primitiver, wie die ihrer