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1600 m erreichen, und steil fällt der Ostrand der Berge zum Leeuser ab. von den Kuppen bei Kilo aus bietet sich ein prächtiges Panorama. Bus langgestrecktem Bergrücken sieht man die Strohhäuser des Grtes liegen, dessen Umgebungen überreich an lauterem Golde sind.
Die Auffindung dieser reichen, ungeahnten Schätze ist erst jüngeren Datums. Der Kongostaat verdankt sie dem Spürsinn des Prospektors Hannam, der überdies noch manche andere Kupfer- und Goldlager entdeckte und sich daher besonderer Popularität und Achtung erfreut. Auf Hannams Bat wurde der Abbau beschlossen. In der kurzen Zeit von Itztz Jahren entwickelte sich in den stillen Urwaldtälern aus einmal ein äußerst reger Betrieb. Ingenieure und Prospektoren trafen ein und fanden ringsherum in den Lreeks (den Flußtälern) reichliche Mengen von Gold. Jetzt herrscht dort ein emsiger Minenbetrieb. Im Jahre 1908 waren in Kilo 21 Ingenieure und Prospektoren tätig. Die meisten waren Australier, die fast alle bedeutenden Minen des Erdballes kannten. Als Chef, mit dem Titel „Nepresentant la konäation la couronne", fungierte Mr. Mertens, durch dessen Hand der gesamte Schriftverkehr, auch mit dem Mutterlands, geht. 800 Arbeiter waren bereits in die Listen eingetragen worden, doch konnte die Kraft des einzelnen noch gar nicht voll ausgenutzt werden.
Der hauptreichtum des Bodens besteht in Alluvialgold, das überall in der Umgegend in der geringen Tiefe von 1—1,50 m unter der Erdoberfläche auf dem Grunde der Treeks gefunden wird. Dies gewährt dem Betrieb den wesentlichen Vorteil, daß es die Anschaffung teurer Maschinen erübrigt und die Ausstellung von „Schleusen" zuläßt, die durch Negerhand bedient werden. Die Schleusen sind hölzerne Ninnsale, ähnlich denen bei unseren Waldmühlen, die am Boden mit einem Bretterbelag versehen sind. In diese Ninnsale wird die goldhaltige Erde hineingeschaufelt. Das beständig hindurchströmende Wasser schwemmt Steine, Sand usw. allmählich ab, während das Gold durch sein spezifisches Gewicht nach unten sinkt und sich in den Nitzen des Bretterbelages festsetzt. Man findet hier Stücke von Erbsen- und Bohnengröße, vermischt mit feinkörnigerem Golde, während das leichte, mit dem Sande weiterfließende Feingold sich am Fuße der Schleuse in der „takle" fängt, einem quadratischen Brette, in dem eine Menge Vertiefungen angebracht sind. Der größte bis zur Mitte des vorigen Jahres gesammelte Klumpen hatte das respektable Gewicht von 300 §, ein anderer wog 150 §.