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Über die Durchstechnung der Landenge von Suez : Vortrag gehalten in der Sitzung der philosophische-historischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften vom 8. Jänner 1858 / Karl von Czörnig
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Handel, findet die österreichische Schifffahrt in den Häfen der Levante. Die Gesammtbewegung der österreichischen Schiffe vertheilt sich zur Hälfte auf die österreichischen Häfen, zum vierten Theile auf die Häfen der Levante, und zum vierten Theile auf alle übrigen auslän­dischen Häfen *); unter den auswärtigen Häfen, in welchen durch österreichische Schiffe der belangreichste Verkehr vermittelt wird, stehen obenan Alexandrien, Smyrna, ferner Konstantinopel, Corfü, Syra, Durazzo, Skutari. Die gesammten Länder der Levante liegen im Bereiche der Küstenfahrt, der trefflichsten Schule für die Seefahrt überhaupt, und kein fremder Schiffer thut es dem österrei­chischen zuvor an genauer Kenntniss des adriatischen, jonischen, des östlichen, mittelländischen und schwarzen Meeres, mit dessen Klippen, Untiefen, Küsten, herrschenden Strömungen und Winden er auf das genaueste vertraut ist, sowie er sich durch seinen Muth in der Gefahr und der grossen Gewandtheit, sich derselben zu entziehen, auszeichnet. Die geographische Lage, die Handelsbeziehungen und seine Gewohn­heiten weisen ihn darauf an, die Meere welche die Küsten der Levante bespülen, als seine Heimath zu betrachten, worin er nicht nur mit den Elementen, sondern auch mit der unermüdlichen Concurrenz der griechischen und anderer mittelländischer Seefahrer den wechsel­vollen Kampf bestehen muss und herzhaft besteht. Es entging hierbei den Vertretern des österreichischen Seehandels nicht, dass der Ver­kehr mit den Ländern des fernen Ostens einen reichen Gewinn ver- heisse, wenn er regelmässig und mit dauernden Beziehungen betrie­ben wird, wesshalb die Triester Börsen-Deputation eine von Herrn Erichsen geleitete Mission nach Arabien, Ostindien, China und dem ost-asiatischen Archipel entsendete, um die bezüglichen Verhältnisse

*) Im Jahre 1834 betrug' die Tonneuzahl der österreichischen Schiffe, welche in den

verschiedenen Häfen ein- und ausliefen. 7,776.000 Tonnen;

hievon entfielen auf die österreichischen Häfen. 3,631.000

auf die Häfen der Levante. 2,143.000

übrigen Länder mit Einschluss Griechen­lands und der jonischen Inseln. 1,982.000

Der durch eben diese Schiffe 1834 vermittelte Waarenverkehr, Einfuhr und Aus­fuhr zusammengenommen, betrug. 392,409.000 fl.;

hievon entfielen auf die österreichischen Häfen. 183,709.000

auf die Häfen der Levante. 140,933.000

übrigen Länder, Griechenland und jonische

Inseln einbezogen

63,747.000