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mathcmatifche Entwicklungen befähigt ift, fo ift doch mit Sicherheit vorauszufagen, dafs, wenn felbft der Staat weibliche Gymnafien organifiren würde, diefe nicht gedeihen könnten. Was für Treibhauspflanzen man auch in unferen weiblichen Penfionaten, in der Erlernung der Mutterfprache, des Eranzöfifchen, Englifchen, Italicnifchen, der Literatur- Kenntnifs, Geographie, Gefchichte und der Muflk erzielen mag, diefe im Ganzen doch immer nur bei Wenigen, unter Aufbietung grofser Hilfsmittel erlangten Refultate, werden fleh niemals zu einer allgemeinen Volksbildung ausdehnen laffen, w r ie das bei unferen Gymnafien für den männlichen Theil der Bevölkerung der Fall ift. Schon jetzt find jene Refultate der Penflonsbildung in Beziehung auf die wahren und werthvollcn Seiten der weiblichen Natur und Organifation mehr als. zweifelhaft. Die verftändigen und wahrhaft Gebildeten aller Stände fchütteln zu dem Gebahrcn und den Lebensrefultaten der meiften diefer Pen- fionatspflanzen bedenklich den Kopf. Sie haben die Ge- fundheit, Unbefangenheit, Liebenswäirdigkeit, Heiterkeit, Anflelligkeit und Bereitwilligkeit der weiblichen Jugend verloren, find kränklich, voller fremdartiger Anfprüche, tiber- fchätzen das mit grofser Anftrengung von ihnen Erlernte meiftens bedeutend, und ihre Leiftungen find verhältnifs- mäfsig doch immer gering. Dazu erträgt der weibliche Organismus bei feiner rafcheren und lebhafteren Entwicklung in den Jahren von 12—16 und 18 noch w r eit weniger als der männliche, ohne tiefe und lebenslänglich nachwirkende Beeinträchtigung, die Anftrengungen einer ausdauernden Schulbildung. In diefer Lebensperiode entwickelt fleh das Gefchlechtsleben des Weibes und es ift eine alte und allgemeine Erfahrung, welche Schwierigkeiten dabei für eine grofse Anzahl von Mädchen zu überwinden find. Schon jetzt, wo wir unfere Töchter in diefer Zeit auf das auf- merkfamfte zu fchützen, zu fchonen und zu pflegen bemüht find, haben es die mancherlei Mifsgebilde der Civilifation