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dcn Kindern der Liede wird, darum kümmern sie sich gewöhnlich nicht. Bei Gericht müssen sie gezwungen werden, ihren Pflichten einigermaßen nachzukommen. Und, wenn man von der Ehe in den besitzenden Klassen sprechen wollte? Wie oft wird sie profaniert und zum gewöhnliche» Geschäfte herabgewürdigt!
Irgend ein reiches Mädchen wird an einen Mann mit vornehmem Namen und einer langen Ahnenreihe verhandelt, der. durch Pferderennen, Spielbanken und teuere Maitressen verschuldet, unbezahlte Wechsel als Brautgeschenk bringt! Und wieder beschuldigt man die Sozialdemokratie, daß sie die Ehe zerstören ivill! Wahr ist, daß die Sozialdemokratie keine Schwärmern! für die moderne Ehe ist; die Sozialdemokratie steht auf dem Standpunkte, daß nur Menschen, die überzeugt sind, miteinander als Gatten glücklich zu sein, in eheliche Verbindung treten sollen; sie erklärt es für unsittlich, wenn Älen scheu aneinander für Lebenszeit gekettet werden, welche für einander keine Zuneigung, sondern Abneigung und Widerwillen gegeneinander haben. Und diese Gefühle sind bei den üblichen Geld- und Standcs- heiraten vorherrschend. Aber noch mit einem weiteren Trug will man den Frauen Angst und Abscheu vor den Sozialdemokraten einflößen, mit dem Schlagworte der „freien Liebe"! Ja, die Sozi a l d e in o k r a t i e ivill die freie Liebe; sie will, daß jZder Mann und jedes Mädchen frei wählen kann, ohne aus materielle Verhältnisse oder Standes- rück.sichten sehen z u m üssen. Das Mädchen soll nicht denken müssen: Wenn ich einen Drechsler heirate, so muß ich hungern, ich suche mir lieber einen Schriftsetzer! Der Mann wieder überlegt: Soll ich das Dienstmädchen heiraten, das mir zwar gefällt, aber im Ehestand nur das Kochen verstehen wird und das Verdienen nicht? Oder suche ich mir eine Kleidermacherin, die zu Hause neben der Häuslichkeit auch mit Nähen etwas verdienen wird? Das sind vielfach die Erwägungen, die heute bei „Liebe" und „Ehe" entscheidend sind, welche zeigen, daß nicht die freie Wahl, sondern Existenzrücksichten maßgebend sind. Wenn später im gemeinsamen Leben die gehegtem Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen, entweicht nur allzuoft auch das Glück und der Friede aus dem Hause.
Also, Arbeiterinnen, auch die Einführung der „freien Liebe" braucht ihr von den Sozialdemokraten nicht zu fürchten; die anderen, die Gegner der Sozialdemokratie, sagen auch. daß die Sozialdemokraten eure Frauenwürde, eure Mädchcnehre nicht achten, jeder wolle das Recht haben, jede „lieben" zu dürfen und von jeder wieder „geliebt" zu werden. Das ist eine Lüge, von den mit den niederträchtigsten Mitteln gegen die Sozialdemokratie kämpsen- den Gegnern erfunden, um zu verhindern, daß ihr, ausgebeutete Frauen, die Mitstreiterinnen der Sozialdemokratie werdet.
Die Anhänger der sogenannten „freien Liebe" findet Ihr nicht bei den Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten sind in ihrer großen