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Vaterland Ostindien und seine Inseln ist, wo sie auf sumpfigem Boden ganze Wälder bilden, aber auch angepflanzt werden. Der Baum wird 15-30^ hoch und so dick, daß ihn ein Mann kaum mit den Armen umfassen kann. Die Rinde des Stammes ist 2" dick, das Uebrige besteht aus einem weißen, feuchten, schwammigen Marke, das eine große Menge Stärkemehl, unter dem Namen Sago bekannt, enthält und von den dortigen Bewohnern wie Reiß und Korn benutzt wird. Ein Baum liefert zuweilen an 400 Psd. Stärkemehl. Da dies Mark in alten Bäumen verhärtet, so läßt man dieselben nicht alt werden, sondern haut s?e ab, wenn das Mark reif ist, was man daraus ersieht, daß ein weißlicher Staub durch die Poren der Blätter dringt. Der Stamm wird dann in Stücken zersägt, aus denen man das Mark herausschabt, das wie Sägespäne aussieht. Die Masse wird mit Wasser so lange durchknetet, bis sich sämmtliches Stärkemehl von den Fasern getrennt hat und in ein mit Wasser gefülltes Gefäß sammelte. Das Wasser wird abgegossen, und das am Boden sitzende Mehl, welches wie feiner Kalk aussieht, in Körben von Sagoblättern aufbewahrt.
Zu uns kommt der Sago in Körnern (Perlsago) und zwar als weißer und rother. Diese Gestalt erhält er dadurch, daß das noch feuchte Sagomehl durch ein Sieb getrieben wird. Die hierdurch entstandenen Körner werden zuerst an der Sonne und nachher in einem Ofen völlig getrocknet, wodurch sie eine außerordentliche Härte erhalten.
Sago steht in der Reihe der leicht verdaulichen Nahrungsmittel und ist besonders Kindern und schwächlichen erwachsenen Personen zu empfehlen.
Auch aus dem Stärkemehl der Kartoffeln bereitet man Sago (deutschen Sago), der daran zu erkennen ist, daß seine Körner runder sind, und beim Kochen mehr oder weniger zerfließen.
4) Grütze und Gries gewinnt man aus Gerste, Hafer. Hirse, Buchweizen, Reiß und Weizen, indem die Körner enthülset, dann grob gemahlen, oder gestampft und gesiebt werden. Gries ist die feinste Art Grütze, die man meist aus Weizen oder Reiß bereitet.
Außer den genannten und noch einigen andern Vegetabi-