Dokument 
Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte : vollständig in 4 Abtheilungen mit ca. 300 Abbildungen / von Gabriele Hillardt
Entstehung
Seite
3
Einzelbild herunterladen

3

Nadeln mit ebenfalls gleichmäßig verlaufendem 34Cm. langem Stiele, welche in einen Beingriff eingeschraubt werden, sind die soge­nannten Tambourirnadeln, welche durchwegs aus Stahl verfertigt und nur zu feinen Arbeiten verwendet werden. Sie kommen jedoch nach und nach außer Gebrauch.

Die Häkelnadeln mit allmälig dicker werdendem Stiele benützt man nur zur deutschen Häkelei. Zur Viktoriahäkelei kann man nur jene mit gleichmäßigem Stiele benutzen, doch kann man solche auch zur deutschen Häkelei gebrauchen.

Die richtige Haltung der Arbeit trägt viel zur leichteren und schnelleren Handhabung derselben bei.

Der Faden wird in folgender Weise über die Hand gelegt: Man faßt das Fadenende mit der rechten Hand, legt den Faden so zwischen den 4. und 5. Finger der linken Hand, daß das Ende gegen die innere Handfläche zu liegt, führt ihn um den kleinen Finger nach außen über den 4. 3. und Zeigefinger, windet ihn einmal um diesen, so daß zwei Fadenlagen entstehen. Die erstere soll auf dem untersten, die zweite auf dem obersten Fingergliede, das Fadenende nach der inneren Hand­fläche zu liegen. Der Zeigefinger wird etwas gebogen gehalten.

Mitunter wird der Faden auch folgendermaßen gehalten: Man führt ihn von außen zwischen dem 5. und 4. Finger der linken Hand, unter den letzteren und den 3. Finger, zwischen diesem und dem Zeige­finger heraus, legt ihn über diesen und hält diesen beinahe wagrecht zur Arbeit.

Die erstere Art ist vorzuziehen, weil Hiebei der Faden freier liegt und bei der zweiten gewisse Maschenarten gar nicht ausführbar sind.

Die Häkelnadel hält man am besten derart mit der rechten Hand zwischen Mittelfinger und Daumen, daß sie auf dem Mittelfinger ruhend, eine ähnliche Lage einnimmt, wie die Feder beim Schreiben. Ganz unzulässig ist es, sie so zu halten, wie eine Stricknadel.

Eine schöne Häkelei muß gleichmäßig und dehnbar sein, daher soll die Dicke der Häkelnadel jener des Garnes entsprechen.

Fehler in der Häkelarbeit können nur durch das Auftrennen bis zu dem Fehler behoben werden.

Wenn der Faden an einer Häkelarbeit zu Ende geht oder reißt, so können die Fadenenden bei dichten Flächen überhäkelt werden.

Bei durchbrochenen Arbeiten werden die Enden der zu vereinigenden Fäden einige Centimeter lang gespalten, in entgegengesetzter Richtung übereinander gelegt und dann werden mit den so vereinten Fäden einige Maschen gearbeitet.

*

1 *