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JACOB LÖHNER & C2
K. U. K. HOF-WAGENFABRIKANTEN
WIEN.
ie Begründung- der Firma fällt in das Jahr 1821, in welchem Ludwig Laurenzi eine Wagensattlerei in der Rossau, Servitengasse, errichtete und durch die Güte seiner Arbeit sehr bald in die erste Reihe vorrückte, so zwar, dass er nach kurzer Zeit k. k. Hoflieferant wurde. Galawagen reichster Arbeit in den k. und k. Hofstallungen zeigen jetzt noch die Leistungen der damaligen Zeitperiode.
Im Jahre 1852 traten der Schwiegersohn Laurenzi’s, Jacob Löhner, sowie Josef Neuss in die Firma ein, welche nunmehr Laurenzi & Co. lautete, jedoch bald wieder zur Einzelnfirma wurde, indem Ludwig Laurenzi durch Ableben ausschied, während Josef Neuss nach Berlin gieng und sich dort selbständig machte.
Jacob Löhner war nun der alleinige Firmainhaber, und ihm gelang es noch in den Fünfzigerjahren, alle vier Hauptgewerbe der Wagenfabrication, das Tischler-, Schlosser-, Lackirer- und Sattlergewerbe, zu vereinigen, so dass er im Jahre 1860 dem alten Hause gegenüber, IX., Servitengasse 19, eine Fabrik baute, welche i863 mit Dampfbetrieb ausgestattet wurde.
Im selben Jahre traten der Bruder und Schwager des Inhabers, Franz Löhner und Josef Brauner, als stille, 1867 als öffentliche Gesellschafter ein, und lautet die Firma seither unverändert «Jacob Löhner & Co.».
Die Firma sah sich im Jahre 1876 infolge stets wiederkehrender Beschwerden der Anrainer über Rauch, Dampf und Lärm genöthigt, den grössten Theil der Werkstätten von Wien nach Floridsdorf zu verlegen, und verblieb in Wien nebst der Lackirerei, Sattlerei und den Verkaufsräumen nur die Leitung des Unternehmens, welche 1878 in das neuerbaute Eckhaus, IX., Porzellangasse 2, verlegt wurde.
Im Jahre 1887 schied Jacob Löhner wegen Alter und Leiden aus der Firma, und an seine Stelle trat dessen Sohn, Ludwig Löhner, welcher nunmehr seit dem Jahre 1895, zu welcher Zeit die bereits bejahrten Herren Franz Löhner und Josef Brauner sich ins Privatleben zurückzogen, das Geschäft allein weiterführt.
Die Hauptthätigkeit der Firma concentrirte sich von allem Anfänge an auf den Luxuswagenbau, während die anderen Wagengattungen durchaus nicht vernachlässigt wurden.
Hieher gehört insbesondere das Ambulanzwesen, worin die Firma bereits anfangs der Fünfzigerjahre arbeitete und von der österreichischen, rumänischen, serbischen, bulgarischen, türkischen, russischen, spanischen, sowie vereinzelt der französischen und belgischen Regierung Lieferungen zur Ausführung übertragen erhielt, ferner von- seiten der österreichischen und russischen Gesellschaft vom rothen Kreuze, des hohen deutschen Ritterordens, des souveränen Malteser-Ritterordens, der Wiener freiwilligen Rettungsgesellschaft, sowie zahlreicher Städte, Gemeinden und Corporationen im In- und Auslande.
Als neuen Zweig hat die Firma im Jahre 1897 als erste in Oesterreich-Ungarn den Automobilismus aufgenommen und exponirte auf der Jubiläumsausstellung den ersten in Oesterreich erzeugten Benzin- und den ersten elektrischen Wagen. Die Einführung dieses neuen Geschäftszweiges ist mit einem grossen Aufwande von Zeit, Studien, Arbeit und Geld verbunden gewesen, wurde aber von der Firma mit allem Eifer betrieben, um bei der zu erwartenden \ r erbreitung dieses neuen Verkehrsmittels im Inlande eine Productionsstätte für dasselbe zu schaffen und somit die Nothwendigkeit zu beseitigen, dasselbe von auswärts zu beziehen.
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