Heft 
1 (1867) Heft 2
Seite
28
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Stationen

Depeschenzahl

Betriebsergebniss

interne

internationale

internes

internationales

Staats-.

Municipal- .

Semaphorische.

1,868.566

93-649

10.246

391.630

3.502

298

4,345.912 6G 171.460-82 16.770-90

1,920.22313

15.561-49

1.957-44

Zusammen.

1,972.561

395.430

4,534.144-38

1,937.742 06

2,367.991 Depeschen

6,471.886-44 Francs

Der anglo-indische Telegraph.

Wiederholte und dringende Be­schwerden der Londoner Handelswelt über die schlechten Leistungen des anglo- indischen Telegraphen haben die englische Regierung veranlasst, den Oberstlieute­nant Goldschmidt und den Major Cham- pian mit der Untersuchung der Hinder­nisse, welche den Telegraphen-Verkehr zwischen England und Ostindien erschwe­ren, zu beauftragen und gleichzeitig we­gen Herstellung einer direkten, aus­schliesslich für die anglo-indische Corre- spondenz bestimmten Linie via Frankreich, Schweiz, Oesterreich und Türkei mit den Regierungen dieser Länder in Verhand­lung zu treten.

Nach der unter dem englischen Publi­kum verbreitetenAnsicht trägt die türkische Telegraphen-Verwaltung fast ausschliess­lich die Schuld an den Verspätungen und Verstümmlungen, welche die indischen Depeschen erleiden. Die Angriffe, denen letztere Verwaltung in englischen und französischen Journalen aus diesem An­lasse ausgesetzt ist, beschränken sich je­doch nicht auf den Verkehr mit Indien; sie sind vielmehr selbst gegen die Recht­lichkeit der türkischen Beamten gerichtet und geeignet im Entgegenhalte zu den Entgegnungen, welche die türkische Tele­graphenverwaltung theils selbst, theils durch ihre Organe darauf zu veröffentli­

chen für zweckmässig hielt, die allgemeine Auimerksamkeit zu erregen.

Wir erachten es deshalb für ange­messen, diesfalls weitere Mittheilung zu machen und reproduziren zu diesemZwecke den nachstehenden Auszug einer aus Bom­bay herrührenden und imMoniteur in­dustriell abgedruckten Beschwerde gegen die türkische Verwaltung:

Die vor mehr als zwei Jahren herge­stellte telegraphische Verbindung mitEng- land befindet sich in einem sehr schlechten Zustande. Wir erhalten die Depeschen von London acht, manchmal sogar zwölf und vierzehn Tage nach ihrer Aufgabe. Dazu kommen uns dieselben meistentbeils fast, um nicht zu sagen gänzlich unverständlich zu. Die Ursachen dieser Unregelmässig­keiten sind sehr einfach und rühren haupt­sächlich von der Zahl der Telegraphen- Verwaltungen her, durch deren Gebiet jedes Telegramm geht; ferner von der systemlosen Ausnützung der verschiedenen Linien, die oft mit Lokalkorrespondenzen überladen sind; endlich von den häufigen Verstümmlungen, die bei der Uebertele- graphirung der Depeschen durch Beamte entstehen, die der englischen Sprache un­kundig sind. Das ist es wahrlich nicht, was uns bei der Eröffnung der Linie ver­sprochen wurde, als man uns sagte, dass die Depeschen in 15 Stunden an ihren Be­stimmungsort gelangen würden . u

Die offizielle Statistik dertelegraphi-