eine ungeheure electro - statische Eigenschaft besitzt, so dass, sobald eine Batterie mit ihm in Verbindung gesetzt wird, die erregte Electricität zum Theile von dieser electro-statischen Thätigkeit gebunden wird und ein messbarer Zeitraum verstreicht, ehe sich selbst der schwächste Strom an dem fernen Ende bemerkbar macht und eine beträchtliche Zeit vergesst, ehe er seine höchste Intensität erreicht.
BeimTJnterbrechen des Schliessungskreises der Batterie muss sich die auf diese Art statisch gebundene und im Leiter zurückgehaltene Electricität an beiden Enden entladen und das Zeichen dauert am fernen Ende noch an, obwohl der Schlies- sungskreis der Batterie schon früher unterbrochen wurde. Desshalb kann das Zeichengeben nur mit einer bedauerlichen Langsamkeit stattfinden und die Beförderung der aufeinander folgenden Zeichen muss sich sehr verzögern.
Die erste Verbesserung des Telegra- phirens auf den Untersee-Kabeln bestand darin, dass man einen schwächeren Strom in entgegengesetzter Richtung durch das Tau sendete, sobald ein Zeichen beendet werden sollte, um die statische Ladung [des Kabels zu neutralisiren, anstatt ihr einfach an beiden Enden den Abfluss in die Erde zu gestatten. Var- ley liess sich im Jahre 1854 diese Art des Telegraphirens auf submarinen Leitungen privilegiren, obwohl noch Andere das Verdienst dieser Erfindung in Anspruch nehmen.
Die Resultate der mit dem verbesserten Systeme von Varley und Thompson an- gestellten Versuche gestatten nunmehr auch eine grössere Schnelligkeit des Zeichengebens, indem man dem ersten Strome einen zweiten von derselben Stärke jedoch in entgegengesetzterRichtung durch einen längeren Zeitraum folgen lässt, um den er
sten zu neutralisiren und sodann einen kurzen Strom in der Richtung des ersten entsendet. Manchmal verwendet man auch eine noch grössere Anzahl von abwechselnden Strömen und auf dem atlantischen Kabel werden gegenwärtig 5—7 Ströme für ein Reichen entsendet.
Die beigegebene Zeichnung veranschaulicht den zur Hervorbringung dieser Wirkung in Gebrauch stehenden Mechanismus und wird durch dieselbe die nachstehende Beschreibung für Jedermann verständlich sein. Es isthierbei zu bemerken, dass der Apparat für die Verwendung beim atlantischen Telegraphen eini- germassen modificirt werden musste; doch sind die Aenderungen so unbeträchtlich, dass sie das Prinzip seines Gebrauches nicht im Mindesten alteriren.
Der Apparat besteht aus einer Achse AA (Fig. I) die durch ein Uhr-System mit gleichförmiger Geschwindigkeit in Bewegung gesetzt wird. Zwei mit Ausschnitten versehene Scheiben (Ex centric’s), die in der FigurIII einzeln dargestellt sind, befinden sich frei auf der obengenannten Achse, drehen sich jedoch mit ihr mittelst eines Reibungs-Mechanismus F, der im Principe in Etwas jenem des Hughes’schen Typenapparates ähnlich ist, oder werden durch den zweimal rechtwinkelig gebogenen Hacken C (Fig. II), der in die Nuth G der sich mit den Excentric’s gleichzeitig bewegenden Scheibe D (Fig. V) eingreift, beliebig arretirt und an der Umdrehung gehindert. Auf diesen Sperrhacken wirken die zwei Hebel P und N, welche die zeichengebenden Tasten darstellen. Sind diese in der Ruhelage, so dreht sich zwar fortwährend die Achse AA, doch die Scheibe I ) und die Excentrics BB werden von dem Sperrhacken G festgehalten. Wird eine Taste niedergedrückt, so löst sich der Sperrhacken aus und die Scheiben drehen sich gleichzeitig mit der Achse. Jede Um-