Heft 
1 (1867) Heft 7
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vollendet ist und der Sperrhacken C ein­fällt, springt eine Stahlfeder von einem Stifte der Achse ab und der dadurch her­vorgebrachte Ton zeigt an, dass die nie­dergedrückte Taste losgelassen und ein an­deres Zeichen beginnen kann.

Die Total-Wirkung dieses Mechanis­mus besteht darin, dass beim Niederdrü­cken einer Taste die Aufeinanderfolge der durch die Umdrehung der Sectorenschei- ben hervorgebrachten Verbindungen der Linie mit der Batterie am fernen Ende des Kabels durch die Ablenkung eines em­pfindlichen Galvanometers nur ein einzi­ges Zeichen, entweder positiv oder nega­tiv, ergibt und dass durch das Niederdrü­cken der anderen Taste eine der früheren entgegengesetzte Ablenkung der Galva­nometernadel erzielt wird. Auf diese Art erhält man zwei einfache Zeichen, welche durch diesen Stromwechsel mit einer schnelleren Aufeinanderfolge hervorge­bracht werden können, als durch irgend ein anderes bekanntes Mittel.

Es versteht sich von selbst, dass bei der Correspondenz auf dem atlantischen Kabel das gewöhnliche Morse-Alphabet angewendet wird, indem die Ablenkungen in einem Sinne die Punkte, jene im ande­ren Sinne die Striche vorstellen.

Die auf diese Art am fernen Kabel­ende erzeugte Intensität des Stromes ist nur ein Theil jener Intensität, die der Strom erreichen würde, wenn man ihn durch einen unbestimmten Zeitraum wir­ken Hesse. Von der relativen Dauer des aufeinanderfolgenden Stromwechsels wird der Theil der Stromstärke bedingt, wel­cher am fernen Kabelende auftritt, und auch die Schnelligkeit, mit der die aufein­anderfolgenden Zeichen entsendet werden können. Das in unseren Zeichnungen dar­gestellte Instrument gibt Verbindungen von nachstehender Dauer: -J- 100 156 -f- 80 32, 5 -j- 26 und erzeugt am fer­

nen Kabelende einen Strom, welcher dem hundertsten Theil der ganzen Stromstärke gleich ist.

Der Theil des permanenten Stromes, welcher die besten Resultate liefert, ändert sich bei tlen verschiedenen Kabeln und muss von dem Electriker von Fall zu Fall bestimmt werden.

Das Instrument ruht auf circa 3i/ s Schuh hohen Füssen; unter dem Tische ist zur Regulirung der Umdrehungsge­schwindigkeit der Sectorenscheiben ein ausgezeichnetes Metronom angebracht, das mittelst eines Pedals aufgezogen wird.

(Fortsetzung folgt.)

Organisation der italienischen Tele­graphen-Anstalt .

Ein dem Minister der öffentlichen Bauten unterstehender General - Director leitet den Telegraphendienst sowohl in technischer als administrativer Beziehung.

Bei der General - Direction ist ein technisch-administrativer Rath eingesetzt, der sowohl die den geregelten Gang des Dienstes betreffenden Fragen, als auch die nöthigen Reformen und die wichtigeren Voranschläge zu prüfen, und darüber Be­richt zu erstatten hat. Dieser Rath ist zu­sammengesetzt aus dem Director als Prä­sidenten , aus einem Fachgelehrten , aus den Ober-Inspectoren und aus dem Vor­stande der Rechnungs Abtheilung der Ge­neral-Direction ; die Bezirks- (Comparti- mental-) Directoren können zur Theil- nahme an den Berathungen zugezogen werden.

Der Fachgelehrte hat die Verpflich­tung , die auf die Verbesserung oder Ab­änderung des Telegraphen - Systemes ab­zielenden Erfindungen zu untersuchen, das Programm für die Lehrkurse und für die durch die Dienstanweisung vorgeschrie-