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Künstlern und Gelehrten war dadurch die vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit geboten, die grosse Reihe aller bisher erfundenen Apparate und der Verbesserungen derselben an ihren Augen vorüberziehen zu lassen.
Sie konnten sehen, wie die durch die Entdeckungen Oersted’s, Ampöre’s, Ara- go’s, Faraday’s, Daniell’s und Anderer bereicherte Wissenschaft schon zur Zeit, als in Folge Erbauung der ersten Eisenbahnen die von den Brüdern Chappe erfundenen optischen Telegraphen unzureichend wurden, in der Electricität einen treuen Boten zu finden wusste, der sich ohne Widerspänstigkeit unseren Launen fügt und den Ausdruck unseres Willens unverzüglich auf die weiteste Entfernung befördert.
Sie konnten auch den zahlreichen und verschiedenartigen Versuchen folgen, in denen sich die Forscher auf dem Gebiete der Telegraphie von der Kindheit bis zur gegenwärtigen Ausbildung derselben bewegt haben.
Sie konnten prüfen, wie man sich ursprünglich damit begnügte, vorübergehende und vorher verabredete Zeichen zur gegenseitigen Verständigung zu benützen; wie man später zur Lösung des Problems gelangte Buchstaben und Ziffern, wenn auch nur flüchtig, anzudeuten; wie man sodann, als die electrische Telegraphie an Ausdehnung und Wichtigkeit zunahm, es möglich machte, die Depesche festzuhalten; wie man endlich dazu kam, die am gebenden Apparate bezeichneten Buchstaben und Ziffern am empfangenden Apparate in demselben Augenblicke that- sächlich zu drucken; wie man es in der allerletzten Zeit dahin brachte, mit staunenswerter Treue sogar die Schriftzüge des Depeschenaufgebers telegraphisch weiterzusenden.
Die erste Periode wird durch den er
sten Telegraphen Steinheil’s, durch den englischen Nadelapparat und den Apparat Breguet bezeichnet.
Die zweite Periode ist durch zahlreiche Zeigerapparate dargestellt.
Die electrochemischen Apparate Bain’s, vor Allem aber der Apparat Morse, der in kurzer Zeit die Stufe der Vollkommenheit erreichte und von allen europäischen Telegraphen -Verwaltungen angenommen wurde, charakterisirt die dritte Periode.
Die Lösung der schwierigen Aufgabe, die Depesche auf der Ankunftstation sofort durch den Telegraphenapparat selbst mit Buchstaben, Ziffern und allen anderen gebräuchlichen Schriftzeichen drucken zu lassen, welche dem Professor Hughes so glänzend gelang, kennzeichnet die vierte Periode.
Die fünfte und jüngste Periode endlich zeigen die Copirtelegraphen, namentlich aber der Pantelegraph Caselli’s, welchem die Ehre gebührt, durch seinen autographischen Apparat die wundervollste Leistung in der Telegraphie erzielt zu haben. Männer von grosser Autorität bestreiten zwar die Nützlichkeit dfer autographischen Telegraphie und glauben nicht an ihre allgemeine Einführung; Andere, die mehr Vertrauen zeigen, scheuen sich aber trotzdem nicht, dieselbe als die Telegraphie der Zukunft zu bezeichnen.
Niemand von unseren Lesern dürfte den Werth dieser Anordnung der ausgestellten Apparate verkennen. Denn nur so war es möglich, die verschiedenen Phasen der Telegraphie zur Anschauung zu bringen; darzuthun, aus welchen Ursachen von so vielen, sinnreich erdachten und ausgeführten Apparaten nur eine geringe Anzahl den practischen Bedürfnissen ent spricht, und Schritt für Schritt die suc- cessive Entwicklung dieser wunderbaren Einrichtung zu verfolgen, welche die Macht