Es erübrigt uns noch das Reservoir zu besprechen, welches sich in einem- Schoppen befindet. Dieses Reservoir enthält ein Kabelstück von ungefähr 20 Meilen Länge für die tiefen Wässer, und 20 Meilen Kabel, welche für die Küste bestimmt sind. Diese Conductoren können nach Belieben jeden Augenblick versenkt werden.
Man sorgt dafür, dass dieser Wasserbehälter beständig mit Meerwasser gefüllt ist, in welchem folglich die Kabel ruhen. Die Erfahrung hat gelehrt, dass die unterseeischen Linien um so besser fungi- ren, je tiefer die Wässer, worin sie versenkt sind, und andererseits, dass das Salzwasser die Eigenschaft besitzt, Guttapercha zu erhärten und solchermassen vor Unfällen zu sichern, welche durch die Reibung entstehen können.
Man sieht nun aus dem Gesagten, welche Vorsichtsmassregeln die Gesellschaft anwendet, um die Erhaltung und den regelmässigen Dienst des Kabels zu sichern. Die fortgesetzten Bemühungen des Herrn Cyrus haben ihre Früchte getragen. Eine Erfahrung von 2 Jahren hat seine Yorhersagungen bestätigt und tausend Einwürfen ein Dementi gegeben, welche furchtsame Geister gegen das Pro- ject des berühmten Amerikaners erhoben haben. Zweimal allerdings war das Kabel von 1866 unterbrochen, aber der Verkehr zwischen beiden Welttheilen stand nicht einen Augenblick still, denn das zweite Kabel war zur Hand und fungirte in vollkommener Ordnung. Neue Massregeln wurden ergriffen, um so viel als möglich der Rückkehr ähnlicher Unfälle zu begegnen. Wir wünschen herzlichst, dass diese Massnahmen wirksam seien, und fürder nichts mehr geschähe, was den Erfolg einer der schönsten und kühnsten Unternehmungen des Jahrhunderts gefährden könnte.
Der Telegraphen-Apparat Bergmüller.
Wir entnehmen dem Constitutionei und dem Journal des Télégraphes folgende Beschreibung des Bergmüller’schen Localtelegraphen, dessen wir in Nr. 5, Jahrgang 1867 unseres Blattes Erwähnung ge- than haben :
Bei der Pariser Weltausstellung sind in der österreichischen Abtheilung einige Telegraphen ausgestellt, welche die Aufmerksamkeit des Publicums lebhaft an- ziehen. Der Eine ist im Sockel eines Gas- candelabers von natürlicher Grösse, der in allen seinen Theilen jenen ähnlich ist, welche auf unseren Strassen und Plätzen die Gaslaternen tragen, und der andere an einer Mauerecke angebracht.
Diese Telegraphen haben einen besonderen , später ersichtlich werdenden Zweck ; sie sind von ganz neuer Construction und von merkwürdiger Einfachheit, so dass sie auch von jenen Personen, denen die Behandlung telegraphischer Apparate ganz fremd ist, im Momente ohne jede Einübung in Thätigkeit gesetzt werden können. In der That, es genügt ein leichter Druck des Fingers, um einen solchen Telegraphen in Bewegung zu setzen. Mehr als Ein Besucher hat mit demselben telegraphirt und es war keiner unter ihnen, der, vom erzielten Erfolge überrascht, nicht die Frage stellte, warum man diese Telegraphen nicht schon längst in Frankreich und Oesterreich angewendet hat.
Die Nützlichkeit der Erfindung ist augenscheinlich, und diese selbst ist würdig, inmitten der zahlreichen Merkwürdigkeiten des Marsfeldes berücksichtigt zu werden.
Man weiss in Paqs besser, als irgend anderswo, wie wichtig es wäre, ein schnelles und unfehlbares Mittel zur Verfügung