Bildpostkarte mit der Reproduktion des Bildes "Die Hausfrau" von Ludwig Richter. Am Bild sieht man die Mutter spinnen und die spielenden Kinder beobachten. Im Eingangsbereich der "Additionellen Ausstellung" auf der Wiener Weltausstellung 1873 hingen zwei Bilder an der Wand als Intro zu den zwei Sonderausstellungen im Inneren des Gebäudes: - eine Kopie des Bildes "Die Hausfrau" von Ludwig Richter galt als einleitende Illustration zur "Special-Ausstellung von Frauenarbeiten", als idealisierte Darstellung der bürgerlichen Frau als Hausfrau und Mutter. - ein Bild mit zwei männlichen Handwerkern als einleitende Illustration zu Exners Ausstellung "Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und der Erfindungen". Diese beide Illustrationen in der Vorhalle des Pavillons veranschaulichten die im 19. Jahrhundert stereotypisierte, geschlechterspezifische Arbeitsteilung. Dieses bürgerliche Frauenideal entsprach allerdings nicht der Lebensrealität vieler Frauen, denn aufgrund sinkender Heiratsraten bzw. steigender Rate lediger Frauen und Witwen manifestierte sich zunehmend die Frauenarmut als soziales Problem. Text unterhalb der Abbildung (Zitat aus Friedrich Schillers "Lied von der Glocke"): "Und drinnen waltet Die züchtige Hausfrau, Die Mutter der Kinder, Und herrschet weise Im häuslichen Kreise, Und lehrtet die Mädchen, Und wehret den Knaben, Und reget ohn' Ende Die fleißigen Hände, Und mehrt den Gewinn Mit ordnendem Sinn."