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schmackes für die Kinder sein. Eine schwedische kleine Orgel (Preis 47 fl. ö. W.), oder die Violine, die neben der Tafel hängt, begleiten offenbar den Gesangs­unterricht. Die kleinere Schultafel ist aus Schiefertuch, die grössere aus Holz.

Ueber der grossen Tafel hängt das Bild des Staatsoberhauptes, unter dem Spruche:Ans Vaterland, ans theure, schliess dich an, das halte fest mit dei­nem ganzen Herzen!

Das Schulzimmer ist zu keiner Schaubude für Lehrmittel gemacht; mit sparsamer, wählender Hand sind diese ringsum an den passenden Orten ver­theilt.

Dieses Schulzimmer macht den Eindruck der traulichsten Buhe. Wie das prunklose Haus sich schon aussen als eine Stätte ankündigt, in der Bildung geboten wird und gute Sitte herrscht, so war das Comite bemüht, in dem Schulzimmer die Forderungen des Arztes, des Lehrers, des Volksfreundes und des Mannes von lebhaftem Schönheitsgefühle zu befriedigen.

Wir verlassen das Schulzimmer und gelangen rechts durch das Vorhaus in das Zimmer für die Lehrmittelsammlung und die weiblichen Hand­arbeiten. Es ist 22 Schuh, lang und 9 V 2 Schuh breit (d. i. 6 9 / 10 und 3 Meter). Der kleine Baum ist gut ausgenutzt. Drei Kästen sind in demselben auf­gestellt, oben verglast, unten mit hölzernen Thiiren versehen. Der eine ent­hält die kleine physikalische Sammlung (Hofmechaniker Hauck), deren Zu­sammenstellung für die Zwecke dieses Schulhauses trotz aller Knappheit be­friedigt. Ein zweiter Kasten, gleichfalls gefüllt, enthält eine gewählte kleine Bibliothek in 3 Theilen, für den Lehrer, die Schüler und eine Volksbibliothek für die Dorfbewohner. 1 ) Der dritte Kasten beherbergt die kleine naturgeschicht­liche Sammlung, von der wir aber hier oben nur einen Theil, u. z. einen kleinen, käuflichen erblicken; er enthält zunächst Bepräsentanten unserer hei­mischen Vögel.

Die Arbeitsschule ist dargestellt durch 3 einfache Tische, neben denen 12 Sessel mit halbrunden Lehnen in 3 Dimensionen stehen. Die Nähmaschine (Bollmann) belehrt uns, dass sie für Kinder gearbeitet, dabei wohlfeil ist (55 fl.) und gegen Batenzahlung zu erlangen, wie so manche Lehrmittel hier im Hause. In der Arbeitschule soll die Lehrersfrau gegen Entgelt die Mädchen im Stricken und Nähen, im Klicken und Stopfen unterrichten und in jenen weiblichen Handarbeiten, die etwa für ein bestimmtes Land ganz besonders passen. Von den 30 Schulmädchen, welche man sich in dieser Schule zu den­ken hat, nehmen die Kinder der beiden untersten Jahrgänge keinen Antheil an diesem Unterrichte. Die übrigen Mädchen werden in Gruppen zu je 12 unterrichtet. Das Zimmer ist selbstverständlich heizbar.

Heraustretend besichtigen wir den Waschkasten, der uns aufmerksam macht, wie sehr diese Schule die Kinder zur Beinlichkeit anhält.

0 Die luventare und Kataloge dieser Schule werden im Drucke erscheinen.