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Kreuz für die Seelen werden, um sie von Haß und Lüge zu er­retten.

Zum Schluß wird betont, daß Mühe und persönliches Erleben oder Nichterleben eines Erfolges bei dieser Erziehungsarbeit nicht in die Wagschale fallen, aber der endliche Sieg des Vernünftigen gewiß ist.

Die gedankenreiche Arbeit wird vom Bund für Jugenderziehung als Flugschrift herausgegeben werden.

Den Abschluß unserer diesjährigen Vortragsreihe bildete der Vortrag von Maria L. Klausberger über denKampf bei der Ueberleitung in die Friedenswirtschaft. Die Vortragende, die als Vorsitzende der Bundeskommission für die Ueberleitung der Frauen­arbeit in die Friedenswirtschaft sich lange und eingehend mit dieser Materie befaßt, bezeichnete die Maßnahmen, welche zur Verhütung einer schweren Krise auf dem Arbeitsmarkt bei der Entlassung der Frauen aus ihren jetzigen Arbeitsbetrieben und ihrer Eingliederung in die Friedenswirtschaft zu treffen sind. Sie gliederte diese Maß­nahmen in drei Gruppen: gesetzliche (Wiedereinführung des Arbeiterschutzes), organisatorische (statistische Erhebungen über den Umfang der Frauenarbeit, Meldezwang für zum Stillstand kommende Betriebe, sozialpolitische Maßnahmen), Arbeitslosen­fürsorge in engster Verbindung mit Arbeitsnachweis und ein Mittel der Selbsthilfe durch berufliche Organisation, Fort­bildung etc. Es war ein Vorzug des Vortrages, daß die Vortragende den ganzen Fragenkomplex allgemein wirtschaftlicher und wirt­schaftspolitischer Natur, dem die Frage der weiblichen Demobilisierung zugehörig ist, in klarer, straffer Linienführungaufzeigte und damit ein großzügiges Gesamtbild gab, das die Zuhörer in diese wichtigen Probleme in interessanter Weise einführte. Frau Klausberger wies auch auf die große Notwendigkeit hin, daß die Frauenorganisationen selbständig mit Vorschlägen zur Ueberleitung herantreten, nachdem bisher weder in der Denkschrift des Generalkommissärs v. Riedl der Frauenfrage in der Uebergangswirt- schaft gedacht sei, noch das Generalkommissariat sich mit der Frage der Frauenarbeit irgendwie befasse. Es liegt jedoch im größten Interesse der Frauen, daß die Lösung dieser Frage ebenso angelegentlich wie die männliche Demobilisierung beraten und vorbereitet werde, um zu verhüten, daß hunderttausende von Frauen plötzlich arbeitslos werden und den heimkehrenden Mann auch noch durch Unterbietung schädigen, was bei der Tendenz der Unternehmer, auch im Frieden weibliche Arbeitskräfte stärker als bisher zu beschäftigen, für den männlichen Arbeiter zu einer Katastrophe führen müßte.

Die Frage der Arbeitspflicht der Frauen hat viele Meinungsverschiedenheiten hervorgerufen, aber die verschiedensten Parteien haben sich eigentlich doch nur unterschieden in dem Grad der Abwehr gegen das Gesetz in seiner jetzigen Form. Der Bund österreichischer Frauenvereine glaubte