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lichen Spieß hält, welcher sagt: „Es kommt weniger darauf an, Einzelne zur Darstellung verhältnismäßig schwerer Uebungen zu bringen, was bei begabten Schülern leicht zu erreichen ist; es gilt hier vielmehr zu bewähren, daß das Turnen auch die erziehende Kraft besitze, wo möglich die Gesammtheit der Schüler in aü- mäligen Uebergangsstufen dahin zu bringen, daß Alle für den Fortschritt in wachsender Entwickelung ihrer Leibeskunst für die Sache des Turnens gewonnen werden und Alle eine solche Vorbildung im Turnen erhalten, daß sie mit Sicherheit auch zu den Leistungen in diesem Unterrichte fortgeführt werden können, wie sie später an höhere Altersstufen gestellt werden."
Die gleichmäßige Durchbildung aller Schüler einer Turnklasse kann weiters nur durch eine häufige Wiederholung der Uebungen erreicht werden. Die Wiederholung der Uebungen soll nicht alle vorhergegangenen, sondern nur die wichtigsten umfassen. Die Geräthübungen werden für Knaben möglichst als Gemeinübungen und für Mädchen immer als solche betrieben, d. h. von mehreren Schülern gleichzeitig auf Befehl des Lehrers. Die Verwendung von selbstständigen Vorturnern ist aus pädagogischen Gründen zu vermeiden.
Die angeführten Uebungsreihen der Freiübungen für die oberen Klassen werden mit Vortheil nach einmaliger Einübung zur Erlangung einer größeren Sicherheit in der Ausführung als Hausaufgabe gegeben. Die Gang-, Hüpf- und Dreharten des VII. und VIII. Schuljahres für Mädchen werden auch widergleich von Stirnpaaren ausgeführt. Die Verbindung der Ordnungsübungen und Freiübungen mit Gesang ist zur Belebung des Unterrichtes sicher wünschenswerth.
Möchten diese Lehrpläne beitragen, das Schulturnen zu fördern und das Verständnis hiefür in allen Lehrerkreisen zu kräftigen, möchten sie zur festen methodischen Gliederung des Uebungsstoffes in diesem wichtigen Zweige des Unterrichtes an den Volksund Bürgerschulen Oesterreichs nutzbringende Anregung geben.
Linz, im April 1878.
Wilhelm Luley.